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Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
schnitt schneidet oder nicht, folglich von ihm aus zwei
Tangenten an denselben gezogen werden können, oder
keine (vergl. 253).
Nehmen wir den Begriff harmonischer Pole und Polaren im
allgemeinen Sinne, so können wir uns in jeder geraden Punktreihe,
gleichviel ob ihr Träger g den Kegelschnitt schneidet oder nicht,
zu jedem gegebenen Punkte A den harmonischen Pol A 1 = a x g
bestimmt denken, wo a die Polare von Ä bedeutet. Ebenso wird
in jedem Strahlbüschel, gleichviel ob sein Scheitel S außerhalb oder
innerhalb des Kegelschnittes liegt, zu jedem gegebenen Strahle a
die harmonische Polare a x = SA gefunden, wo A den Pol von a be
zeichnet. Es ergiebt sich hieraus zwischen den Elementen der ein
förmigen Grundgebilde in der Ebene des Kegelschnittes ein ver
tauschbares Entsprechen, von dem die folgenden Sätze handeln.
289. Schneidet die Gerade g den Kegelschnitt, so
bilden alle auf ihr gelegenen Paare harmonischer Pole
zwei ungleichlaufende involutorische Reihen. Die Doppel
punkte derselben sind die Schnittpunkte von g mit dem
Kegelschnitt.
Ist S ein äußerer Punkt des Kegelschnittes, so bilden
alle durch ihn gezogenen Paare harmonischer Polaren
zwei ungleichlaufende in.
volutorische Büschel. Die
Doppelstrahlen derselben
sind die aus S an den
Kegelschnitt gezogenen
Tangenten.
Beide Behauptungen folgen
direkt aus der Definition har
monischer Pole und Polaren
mit Rücksicht auf die Sätze
in 232 und 237. Es bleibt
nur übrig die folgenden Er
gänzungssätze zu beweisen.
390. Schneidet die Ge
rade g den Kegelschnitt
nicht, so bilden die auf
ihr gelegenen Paare har
monischer Pole zwei gleichlaufende involutorische
Reihen.
Ist S ein innerer Punkt des Kegelschnittes, so bilden