Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
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Geraden bezüglich der Konstruktion entsprechender Punkte und
speziell der Gegenpnnkte (siehe 189). Unter Zuhilfenahme eines
Kegelschnittes wird die Überführung der Grundgebilde in eine neue
Lage überflüssig. Als Hilfskegelschnitt wird man zweckmässig einen
Kreis wählen; seine Wahl wird ohnehin da geboten sein, wo es sich
um die Konstruktion entsprechender rechter Winkel handelt. Die
anzugehenden Methoden lassen aber auch die Frage nach den sich
selbst entsprechenden oder Doppelelementen beantworten, die bei
projektiven Grundgebilden mit demselben Träger gerade durch ihre
gegebene Lage bestimmt sind.
330. Daß zwei auf einer Geraden g vereinigte projektive
Punktreihen einen Doppelpunkt haben können, ist ersichtlich; denn
man braucht ja nur eine derselben auf g zu verschieben, bis zwei
gegebene entsprechende Punkte sich decken. Daß ferner den beiden
Reihen nicht drei oder mehr Doppelpunkte zukommen können, ohne
daß sie sich Punkt für Punkt decken, folgt aus 190. Demnach sind
nur drei Fälle möglich: Zwei projektive Punktreihen auf einer
Geraden haben entweder keinen, oder einen oder zwei
Doppelpunkte. Welcher dieser Fälle eintritt, wird durch die
folgende Konstruktion
entschieden. Werden die
beiden Reihen von zwei
sich entsprechendenPunk-
ten in entgegengesetztem
Sinne durchlaufen, so
müssen sich diese Punkte
auf ihrem Wege zweimal
begegnen. Daher folgt;
Zwei ungleichlau
fende projektive
Punktreihen auf einer
Geraden besitzen
stets zwei Doppel
elemente. Von projek
tiven koncentrischen
Strahlbüscheln gilt
aus ähnlichen Gründen Fig. 212.
dasselbe.
331. Zwei projektive Strahlbüschel mit demselben
Scheitel S seien durch die sich entsprechenden Strahlen a, b, c
und a v b lf c x gegeben (Fig. 212). Man lege durch S einen beliebigen