Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
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334. Wenn man (nach 831) zu einem in gegebener Richtung
unendlich fern liegenden Punkte P die Polare p in Bezug auf den
Kegelschnitt ABCBE konstruiert, so bildet p einen Durchmesser
desselben. Ist ferner P 1 der unendlich ferne Punkt des Durch
messers p und P 1 seine Polare, so bestimmen p und p x den Mittel
punkt M des Kegelschnittes und bilden konjugierte Durch
messer. Zwei Paare konjugierter Durchmesser p und p x , q und q x
bestimmen am Scheitel M eine Involution, deren Rechtwinkelstrahlen
x, y die Achsen und deren Doppelstrahlen u, v die Asymptoten
des Kegelschnittes ergeben (vergl. 298). Hiernach können die ge-
genannten Elemente aus
fünf gegebenen Punkten
eines Kegelschnittes kon
struiert werden, ohne daß
dieser selbst vorher ver
zeichnet werden müßte.
Die erforderlichen zwmi
Paare konjugierter Durch
messer werden am einfach
sten folgendermaßen ge
funden. Man konstruiere,
Fig. 221.
ausgehend von den fünf gegebenen Punkten A, B, C, B, E den zweiten
Endpunkt F der Kegelschnittsehne ÄF\\BC und ebenso den End
punkt G der Sehne BG\\AE. (Diese Konstruktion, bei der man
sich des Pascal’schen Satzes bedienen kann, ist in Fig. 221 als
bereits vollzogen angenommen). Von den Gegenseitenschnittpunkten
der vervollständigten Vierecke ABCF und ABGE liegen jedesmal
zwei im Endlichen, einer unendlich fern. Die Verbindungslinien