Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen. 237
Tangenten aus dem Centrum 0 (als Doppelelemente der gemein
samen Polareninvolution) in sich über und endlich entsprechen sich
deren auf o und o 1 gelegene Berührungspunkte T und 1\, U und U v
Da die Elemente P (oder P'), t, u, T, U den Kegelschnitt k, die
ihnen entsprechenden P 1 , t, u, 1\, U x den Kegelschnitt k x vollständig
bestimmen, so geht der eine aus dem anderen durch jede der beiden
Kollineationen hervor. — Hierdurch ist der erste Teil des obigen
Doppelsatzes bewiesen; der Beweis des zweiten Teiles ergiebt sich
aus dem Prinzip der Dualität.
858. Sind 8 und Qj (Fig. 231) die Schnittpunkte von o mit
den Strahlen m und RR', so ist OSPP' eine harmonische Reihe und
ebenso Q X Q'RR', weil sie mit der vorigen aus dem Centrum Q per-
spektiv liegt. Hieraus folgt, daß a und a zu o und o l harmonisch
liegen. Umgekehrt ergehen sich zur Achse a zwei Kollineations-
centra 0 und 0' auf m, welche die Pole Ä und A 1 von a in Bezug
auf beide Kegelschnitte harmonisch trennen. Von den beiden zum
Centrum 0' gehörigen, in M sich schneidenden Kollineationsachsen
ist eine mit a identisch; daß die andere mit a zusammenfällt er
kennt man folgendermaßen. Jede Kollineationsachse trägt zwei
(reelle oder imaginäre) Schnittpunkte von k und k r Sollen drei
solche Achsen durch einen reellen Punkt M gehen, so müßte dieser
ein Schnittpunkt von k und k x sein und auf jeder der drei Achsen
noch ein weiterer reeller Schnittpunkt liegen. Da aber dem Punkte
M in Bezug auf beide Kegelschnitte dieselbe Polare m zukommt,
so müßten diese im gemeinsamen Punkte M zugleich dieselbe Tangente
rn besitzen, d. h. h und k x würden Zusammenfällen.
359. Aus der Verbindung der Sätze in 256 folgt hiernach:
Jedes der beiden Centren 0 und 0' kann mit jeder der
beiden Achsen a und a kombiniert werden, so daß sich
vier Kollineationen ergeben, die k in k x überführen. Die
Achsen a und a liegen harmonisch zu den Polaren von 0
und zu denen von 0', die Centren 0 und 0' liegen harmo
nisch zu den Polen von a und zu denen von a in Bezug
auf beide Kegelschnitte. Der Achsenschnittpunkt M und
die Verbindungslinie m der Centren entsprechen sich als
Pol und Polare in Bezug auf beide Kegelschnitte zugleich.
Die Centra 0 und 0' bilden zwei Gregenecken eines beiden Kegel
schnitten gemeinsam umschriebenen Vierseits tut’u', dessen Seiten
reell oder imaginär sein können. Ebenso bilden die Achsen a und
a zwei Gegenseiten eines beiden Kegelschnitten gemeinsam einge
schriebenen Vierecks.