Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
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kein Brennpunkt sein, weil jede Rechtwinkelinvolution imaginäre
Doppelstrahlen hat. Umgekehrt kann eine reelle Leitlinie den
Kegelschnitt nicht treffen.
390. Eine Tangente t und die auf ihr im Berührungspunkte
T errichtete Normale n schneiden in jeder der Achsen a und h ein
Punktepaar Ä, A l resp. B, B 1 der auf der Achse liegenden Involution
aus, welches dieselbe in Verbindung mit ihrem Mittelpunkte M voll
ständig bestimmt (Fig. 254). In der einen Achse werden die sich
entsprechenden Punkte der Brennpunktsinvolution durch M getrennt,
in der anderen nicht. Es ist also stets die Brennpunktsinvolution
(d. h. die Involution,
deren Doppelpunkte die
Brennpunkte sind) in der
einen Achse h gleich
laufend, in der anderen
a ungleichlaufend. Nur
in der letzteren liegen
daher zwei reelle Brenn
punkte F, F', gleichweit
vom Mittelpunkte M\ zu
ihnen gehören zwei reelle
Leitlinien d, d'. Bei der
Parabel fällt mit dem
Mittelpunkte auch einer
der reellen Brennpunkte
unendlich fern; sie be
sitzt nur einen erreichbaren Brennpunkt und eine Leitlinie. Die
Verbindungslinie der beiden reellen Brennpunkte heißt Haupt- oder
Brennpunktsachse, die andere Nehenachse.
Die Brennpunktsinvolution auf der Nehenachse wird aus den
reellen Brennpunkten durch je eine Rechtwinkelinvolution projiziert.
Es sei noch erwähnt, daß die imaginären Kreispunkte auf der
unendlich fernen Geraden den Brennpunkten des Kegelschnittes zu
zuzählen sind. Die Scheitel je zweier der hier betrachteten Pa
rallelenbüschel, die sich aus rechtwinkligen konjugierten Polaren
zusammensetzen, bestimmen nämlich auf der unendlich fernen
Geraden eine Involution, in deren Doppelpunkten — und dies sind
die imaginären Kreispunkte — sich alle harmonischen Polaren recht
winklig schneiden.
Bei einem Kreise fallen die beiden Brennpunkte zusammen mit
dem Mittelpunkt, weil durch diesen jede im Berührungspunkte einer