278
Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
Werden nämlich S auf t und E auf u durch irgend eine vierte
Tangente w ausgeschnitten, so schneiden sich FE und QS auf TU
in N (Fig. 275a) und man hat: FT: UE = TS: QU, oder:
PT. QU — ST. EU.
Läßt man hei einer Ellipse die Gerade v parallel zu TU
werden, so findet man den konstanten Wert des Produktes:
FT.QU= P,
wo 2 b den zu TU =2 a konjugierten Durchmesser bezeichnet. Gehen
t, u, v, w in die vier Scheiteltangenten der Ellipse über (Fig. 275h),
so bedeuten a und b die Halbachsen.
Läßt man dagegen bei der Hyperbel die Gerade v in eine
Asymptote übergehen, so ergiebt sich, da jetzt PT und QU ent
gegengesetzte Richtung haben:
PT. QU= - P,
wo 2 b die Länge der Tangenten in den Endpunkten des Durch
messers TU =2 a zwischen den Asymptoten bezeichnet. Gehen
speziell t, u, v, w in die Scheiteltangenten und Asymptoten über
(Fig. 275 c), so bedeutet a die reelle und b die sogenannte imaginäre
Halbachse der Hyperbel.
414. Es seien MX und MY konjugierte Durchmesser des Kegel
schnittes und MY parallel zu t und u. Wir legen ihnen (wie in
der Figur durch Pfeile angedeutet) einen bestimmten Durchlaufungs-
sinn bei. Die parallel zu MX resp. zu MY gemessenen Abstände
irgend eines Punktes der Ebene von MY resp. MX nennen wir
seine Koordinaten x, y und geben ihnen das positive oder negative
Vorzeichen, je nachdem sie mit MX und MY von gleichem Sinn
sind oder nicht, X und Y seien die unendlich fernen Punkte der
betrachteten konjugierten Durchmesser. Letztere würden in der
Sprache der analytischen Geometrie als Achsen des schiefwinkligen
Koordinatensystems zu bezeichnen sein und ihr Schnittpunkt M
als Koordinatenanfangspunkt.
Das Dreieck PQY ist dem Kegelschnitt umschrieben; die Ver
bindungslinien seiner Ecken mit den Berührungspunkten der Gegen
seiten: PU, QT, YV schneiden sich daher in einem Punkte L (269).
Ist daher noch K=MX.x YV, so ergeben sich die Beziehungen:
KL
TP
KU _ VQ _ LV
Tü~ PQ ~ TP ’
also KL = LV]
KIP KU.TK
KL TK
UQ ~ TU
und hieraus;
TP. ÜQ ~ TU 2 '
Setzt man x, y als Koordinaten des Kegelschnittpunktes V, so hat
man MK — x, KV = 2 . KL = y, KU — a — x, TK — a + x, und über-