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Da hiernach die Teilbarkeit der Zahlen nnr einen speziellen
Fall von der Teilbarkeit der Ideale bildet, so kommt es lediglich
darauf an, die tatsächlich einfacheren Gesetze der letzteren fest-
zustellen. Dies geschieht durch die folgenden Begriffe und Sätze:
4°. Ist das Ideal nt teilbar durch das Ideal a, und letzteres
teilbar durch das Ideal b, so ist auch tu teilbar durch b.
5°. Sind et, b zwei beliebige Ideale, so bildet das System m
aller den Idealen a, b gemeinschaftlich angehörenden Zahlen ein
Ideal, weiches das kleinste gemeinschaftliche Vielfache von
a, b heißt, weil es in jedem gemeinschaftlichen Vielfachen von a, b
aufgeht.
6°, Durchläuft a alle Zahlen eines Ideals a, ebenso ß alle
Zahlen eines Ideals b, so bildet das System b aller in der Form
a -f- ß darstellbaren Zahlen ein Ideal, welches der größte gemein
schaftliche Teiler von a, b heißt, weil jeder gemeinschaftliche
Teiler von a, b in dem Ideal b aufgeht.
7°, Zwei Ideale, deren größter gemeinschaftlicher Teiler das
Ideal o ist, heißen relative Primideale.
8°. Ein von o verschiedenes Ideal p heißt ein Primideal,
wenn es kein von o und p verschiedenes Ideal zum Teiler hat; im
entgegengesetzten Falle heißt p ein zusammengesetztes Ideal.
9°. Durchläuft a alle Zahlen eines Ideals n, ebenso ß alle
Zahlen eines Ideals b, so bilden die sämtlichen Produkte aß und
alle Summen von solchen Produkten ein durch a und durch b teil
bares Ideal, welches das Produkt aus den Faktoren a und b heißt
und mit ab = ba bezeichnet wird; zugleich ist N(ab) = N(a)N(b).
Die Ausdehnung dieses Begriffes auf beliebig viele Faktoren und die
Bedeutung einer Potenz ist selbstverständlich.
10°. Umgekehrt: ist das Ideal ut teilbar durch das Ideal a, so
gibt es ein und nur ein Ideal b von der Art, daß ab — ut wird.
11°. Ein Produkt von Idealen ist nur dann durch ein Prim
ideal teilbar, wenn dieses wenigstens in einem der Faktoren auf geht.
12°. Jedes zusammengesetzte Ideal ist als Produkt von lauter
Primidealen darstellbar, und zwar nur auf eine einzige Weise.
13°. Damit ein Ideal m durch ein Ideal a teilbar sei, ist er
forderlich und hinreichend, daß alle in a aufgehenden Potenzen von
Prim idealen auch in m auf gehen.