Full text: Gesammelte mathematische Werke (3. Band)

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4. Bekanntlich lassen sich die Begriffe der Teilbarkeit und des 
Vielfachen von den ganzen rationalen Zahlen unmittelbar auf die 
ganzen rationalen Funktionen übertragen, und es gibt einen Algorithmus 
zur Auffindung des größten gemeinschaftlichen Divisors cp(x) zweier 
gegebenen Funktionen F (x), f (x), welcher demjenigen der Zahlen 
theorie (§ 4) vollständig analog ist. Sind die Koeffizienten von F (x) 
und f(x) sämtlich in einem Körper K enthalten, so werden auch die 
Koeffizienten von cp {x) Zahlen des Körpers K sein, weil sie durch 
Addition, Multiplikation, Subtraktion und Division aus den Koeffi 
zienten von F (a;) und / (x) entstehen. Hieraus folgt leicht, daß, wenn 
a die Wurzel einer solchen Gleichung F (a) = 0 ist, deren Koeffi 
zienten Zahlen des Körpers K sind, notwendig auch eine solche 
Gleichung gj(o:) = 0 von niedrigstem Grade existieren muß, 
welche irreduktibel in K heißen soll und welche offenbar keine 
anderen Wurzeln besitzen kann als die Gleichung F (os) = 0. Hieraus 
folgt der Satz: 
Ist cc eine ganze Zahl, und K ein bestimmter Körper, 
so sind alle Koeffizienten der in K irreduktiblen Gleichung 
<p(«) = 0 ganze Zahlen. 
Denn weil a eine ganze Zahl, also die Wurzel einer Gleichung 
F (a) = 0 ist, deren Koeffizienten rationale ganze Zahlen und folglich 
auch Zahlen des Körpers K sind (§ 159), so kann die in K irreduk- 
tible Gleichung cp (<a) = 0, welcher a genügt, nur ganze Zahlen zu 
Wurzeln haben; da aber die Koeffizienten einer Gleichung durch 
Addition und Multiplikation aus ihren Wurzeln entstehen, so sind 
(zufolge 1.) auch die Koeffizienten der Gleichung cp (a) = 0 ganze 
Zahlen, was zu beweisen war. 
Der einfachste Fall, in welchem K der Körper der rationalen 
Zahlen ist, findet sich bei Gauß*). 
5. Ist q irgendeine algebraische Zahl, so gibt es immer 
unendlich viele (von Null verschiedene) rationale ganze 
Zahlen h von der Beschaffenheit, daß Tiq eine ganze Zahl 
wird, und zwar stimmen diese sämtlichen Zahlen h mit den 
sämtlichen rationalen Vielfachen der kleinsten unter ihnen 
überein. 
*) D. A. art. 42.
	        
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