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schnitte des Werkes veranlaßt haben. Wenn ich dabei einzelne Punkte
hervorhebe, bei welchen ich eine andere Anordnung oder Darstellung
als die vom Verfasser befolgte erwähne oder empfehle, so geschieht
dies keineswegs, um Tadel auszusprechen; jeder, der sich gründlich
mit einem bestimmten Gegenstände beschäftigt hat — und seit
18 Jahren habe ich mich diesem Teile der Mathematik mit beson
derer Vorliebe zugewandt —, bildet sich gewisse, ihm eigentümliche
Gesichtspunkte aus, die er für besonders wertvoll hält, während sie
einem andern weniger wichtig erscheinen, und ich gebe zu, daß
hierbei vieles reine Geschmackssache ist. Aber ich benutze doch
gern diese Gelegenheit, aus meiner langjährigen Beschäftigung mit
diesem Gegenstände einige Mitteilungen über meine Ansichten und
auch einige Abschweifungen auf verwandte Gegenstände zu machen,
in der Hoffnung, daß sie einigen Lesern willkommen sein werden.
Ich lasse sie hier ohne innere Verbindung so folgen, wie sie beim
Durchlesen des Werkes entstanden sind, indem ich nur auf die be
treffende Stelle verweise.
Vorlesung 3, Nr. 2 und 3, Seite 13. Der Nachweis der
Existenz primitiver Einheitswurzeln würde, wie ich glaube, durch
eine kleine Umstellung an Klarheit und Präzision gewinnen. Da
nämlich (d) definiert wird als die Anzahl der n terx Einheitswurzeln,
welche zum Exponenten d gehören, so erscheint, ehe nicht das Gegen
teil bewiesen ist, ij; (d) als abhängig nicht bloß von d, sondern
möglicherweise auch von n, und die Anwendbarkeit des in der
vorhergehenden Vorlesung bewiesenen Summensatzes zur Bestimmung
von ip(d) bleibt Zweifeln unterworfen, welche erst nachträglich durch
die Bemerkungen in Nr. 3 gehoben werden. Am einfachsten gestaltet
sich wohl die Untersuchung, wenn der Begriff der primitiven Ein
heitswurzeln vorangestellt und f (n) als die Anzahl der primitiven
n ten Einheitswurzeln definiert wird.
Vorlesung 4, Seite 20. In dieser Vorlesung werden die
ersten Begriffe aus der sogenannten Theorie der höheren Kongruenzen
mitgeteilt. Eine etwas weiter gehende Darstellung, welche auch die
wichtigsten Sätze über Primfunktionen enthielte, würde bei manchen
späteren Gelegenheiten sich als sehr nützlich erweisen, namentlich
für die 5., 17. und 18. Vorlesung; aber sie würde freilich auch viel
mehr Raum erfordern. Der Beweis des Satzes von Schönemann
(S. 26) läßt sich unter Voraussetzung des Fermatschen Satzes durch