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3. Tiip(S). t irgend ein Element von T. — Ist i in 7 ent
halten, so ist t {zufolge ip(8) = 9Jl(<3p(F 0 ), F)} auch in xp{8) ent
halten. Ist aber t nicht in F, also in U 0 enthalten, so muß, weil
(§4) U 0 = Sil (C7, cp (U 0 )) ist, nach Definition von ü, t in <p(U 0 ),
also auch in tp (8) enthalten sein. W. Z. B. W.
Oder gleich klar T = löl [cp (?7 0 ), F) = ip[S).
Satz: Ist A einem Teile von J3, und ist B einem Teile von A
ähnlich, so sind auch A, B ähnlich.
Beweis. Deutliche Abbildungen qp, ip\ und
qp(^4)3-B, ip[E)^A
also
ip cp (.4) 3 rp [B) 3 A;
da nun die Abbildung ip cp ebenfalls ähnlich ist, so ist ip cp (A) ähn
lich A, also (nach vorigem Satze) auch ip(B) ähnlich A, und da
ip(B) ähnlich B, so (einfachster Satz über Ähnlichkeit) ist auch A
ähnlich B. W. Z. B. W.
Erläuterungen zur vorstehenden Abhandlung.
Dieser nach der Datierung vom 11. Juli 1887 stammende Beweis des
Cantor-B ernst ein sehen Äquivalenzsatzes von 1897 ist genau derselbe, den
Zermelo 1908 gegeben hat mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß sein Beweis
nur auf der Dedekindschen Kettentheorie beruhe (Grundlagen der Mengenlehre,
Math. Ann. 65, Nr. 25 und 27). In der Tat findet sich der wesentliche Hilfssatz,
T — 911 {<p (Uo), F), schon ohne Beweis in Satz 68, § 4, von „Was sind und
was sollen die Zahlen?“ (LI dieser Ausgabe; die obigen Paragraphenverweisungen
beziehen sich auf diese Schrift).
In einem Brief vom 29. August 1899 schreibt Dedekind über den Satz an
Cantor: „Als der junge Herr Felix Bernstein mich Pfingsten 1897 in Harzburg
besuchte, sprach er von dem Satze B. auf S. 7 der Übersetzung von Marotte und
stutzte ein wenig, als ich meine Überzeugung aussprach, daß derselbe mit meinen
Mitteln (Was sind und was sollen die Zahlen?) leicht zu beweisen sei; doch kam
es zu keiner weiteren Unterhaltung über seinen oder meinen Beweis. Nach seiner
Abreise setzte ich mich daran und konstruierte den hier beiliegenden Beweis des
offenbar mit B. gleichwertigen Satzes C.“
Dieser Beweis stimmt mit dem vorliegenden sachlich überein; die Bezeichnung
ist geändert, schließt sich nicht mehr so eng an „Was sind und was sollen die
Zahlen?“ an. Offenbar hatte Dedekind vergessen, daß es sich um Rekonstruktion
eines alten Beweises handelte.
Den ursprünglichen Beweis fand J. Cavailles-Paris im Nachlaß*).
*) Zusatz bei der Korrektur: Der Beweis von 1899 ist unterdes er
schienen in den Gesammelten Abhandlungen von Georg Cantor, Berlin, Springer
(1932), S. 449.