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Eine weitere Ergänzung bildet die folgende Stelle aus einem Brief vom
23. Mai 1892 an Gymnasial-Direktor H. Seeger-Güstrow i. M.:
„Es hat mich sehr gefreut ... mich dabei wieder — was auch sonst sehr
häufig geschehen ist — in die schöne Zeit des Jahres 1852 zurückzuversetzen,
wo Sie in Göttingen erschienen, und wo ich durch den lebhaften, freundschaft
lichen Verkehr mit Ihnen so vielfache wissenschaftliche Anregung empfangen habe. ...
Ich hatte damals, als Sie kamen, schon ein wenig Zahlentheorie getrieben, aber
den eigentlichen Antrieb, tiefer in dieselbe einzudringen, habe ich durch Sie und
durch zwei von Ihnen ausgearbeitete Hefte Dirichletscher Vorlesungen erhalten,
aus denen ich mir damals mehr oder weniger vollständige Auszüge machte. Das
eine ist betitelt: ,Einige Anwendungen der Infinitesimalrechnung auf die Zahlen
theorie 4 , das andere war eine gröbere Vorlesung über Zahlentheorie von den Ele
menten an bis zur Bestimmung der Klassenanzahl der binären quadratischen Formen.
Die hierdurch und durch weitere Studien erworbene genaue Bekanntschaft mit
den Arbeiten von Dirichlet ist später, als dieser unvergleichliche Forscher,
Lehrer und Mensch als Nachfolger von Gauß nach Göttingen berufen wurde, für
mich die Grundlage eines sehr innigen persönlichen Verkehrs mit ihm geworden,
den ich leider nur noch wenige Jahre genießen konnte. 44
Im übrigen sei auf die Anmerkungen am Schluß von L verwiesen. E. N.]