§ 53. Fortsetzung.
161
Relation. Eliminieren wir nun vermittelst dieser eine derselben aus
der Gleichung der Berührungsebene, so sind die Ebeneneoordinaten
in derselben nach drei willkürlichen Gröfsen, den drei übrigen Coor-
dinaten des Berührungspunctes, homogen und linear: sie stellt somit
einen Strahlenbündel dar (§ 40).
Und reciprok: Die Berührungspuncte der Berührungs
ebenen, welche von einem Puncte aus an die Regelfläche
gelegt werden, liegen in einem Kegelschnitte.
Denn die Ebeneneoordinaten der Berührungsebene genügen daun
einer linearen Relation. Da nun dieselben nach den Coordinaten des
Berührungspunctes linear und homogen sind, so müssen auch diese
eine lineare homogene Gleichung befriedigen, wie behauptet wurde.
2) Aus diesem Doppelsatze und der früher erwiesenen Thatsache,
dafs die Regelfläche eine Ebene in einem Kegelschnitte schneidet,
fliessen unmittelbar die Fundamentalsätze aus der Theorie der Kegel
schnitte.
Zunächst ist der folgende Satz klar :
Das Erzeugnis zweier projectivischer Strahlenbüschel
ist ein Kegelschnitt der durch ihre Mittelpuncte hin-
d urchgeht.
Denn ziehen wir aus dem Mittelpuncte jedes der beiden Strahlen
büschel eine Gerade, welche die andere nicht schneidet und projicieren
aus jeder dieser Geraden als Axe den Strahlenbüschel, dessen Mittel-
punct sie enthält, so sind die beiden so entstehenden Ebenenbüschel
in Ansehung der Ebenen, welche entsprechende Strahlen der beiden
Büschel projicieren, zu einander projectivisch und erzeugen also eine
Regelfläche. Diese schneidet somit die Ebene in dem Erzeugnisse der
beiden projectivischen Strahlenbüschel und dasselbe ist daher als
die Schnittfigur der Regelfläche mit der Ebene ein Kegelschnitt.
Die Umkehrung• dieses Satzes folgt aus der Thatsache, dafs durch
jeden Kegelschnitt eine Regelfläche gelegt werden kann. Es läfst
sich nämlich leicht eine Regelschar construieren, deren sämtliche
Strahlen den Kegelschnitt und zwei willkürlich durch zwei Puncte
des Kegelschnittes gezogene Leitstrahlen treffen. Sind 0 und 0'
die beiden Puncte, aus denen wir zwei Gerade bezüglich g und g
ziehen, die nicht in derselben Ebene liegen, so schneiden die Geraden,
welche g und g und den Kegelschnitt treffen, die beiden Geraden g
und g in zwei projectivischen Punctreihen. Denn suchen wir zu
einem Puncte X von g den zugehörigen X' von g', so erhalten wir
denselben, indem wir durch X und g' eine Ebene legen und den
Punct, in welchem die Ebene den Kegelschnitt aufser 0' schneidet,
mit X verbinden. Also entspricht dem Puncte X ein einziger Punct
Esolierich, Einleitung i. d. anal. Geom. d. Kaum. 11