170 II. Abschnitt. Achtes Capitel. Die Erzeugnisse zweier Grundgebilde.
ehender Elemente derselben zusammen, die ent weder reell
sind, oder sich in eines vereinigen, oder imaginär sind*).
Wir sind hier wieder veranlagt, imaginäre Werte der Coefficienten
und Veränderlichen bei geometrischen Untersuchungen zu berück
sichtigen , und wollen wir nicht der Allgemeinheit der Untersuchungen
und Sätze Eintrag thun, so sind wir, wie wir uns wiederholt über
zeugt haben, genötigt dieselben ebenso wie die reellen in die geo
metrischen Betrachtungen hineinzuziehen. Haben dieselben zwar kein
anschauliches Substrat, so können wir doch analytisch mit ihnen
alle Operationen so durchführen, als hätten wir es mit reellen Ge
bilden zu thun. Ja durch Vereinigung verschiedener imaginärer Ele
mente können reelle erzeugt werden, deren Bedeutung bei Ausschließung
jener uns verloren ginge.
§ 57.
Die involntorisehe Lage.
Die Lagebeziehung der Elemente zweier in einander liegenden
projectivischen Grundgebilde verdient besondere Beachtung, wenn
ihre Verwandtschaftsgleichung nach den beiden Parametern symme
trisch ist. Dieselbe hat dann die Form
aAA' + h (A -f A') + c = 0.
Da die beiden einförmigen Grundgebilde in einander liegen, so können
wir die Elemente jedes derselben auf dieselben Elemente ihres ge
meinsamen Trägers U — 0 und V = 0 als Grundelemente beziehen.
Die Gleichungen der beiden projectivischen Grundgebilde seien dann
U -j- A V — 0 und U -f- A' V — 0 .
Jedes Element des Trägers können wir nun in zweifacher Weise auf
fassen: sowohl als Element des ersten, als auch des zweiten Grund
gebildes. Ist a der Parameter, durch den das Element bestimmt
wird und sehen wir es als Element des ersten Gebildes an, so er
halten wir sein entsprechendes im zweiten Gebilde, indem wir aus
der Verwandtschaftsgleichung das A' berechnen, das zu A = a ge
hört. Ist derselbe A'^= ß, so ergiebt sich wegen der Symmetrie der
Gleichung bezüglich A und A', für A = ß wieder A'= a. Somit:
Jedem Elemente des Trägers der beiden in einander
liegenden projectivischen Gebilde, mag man es als Element
irgend welches der beiden Gebilde betrachten, entspricht
immer ein und dasselbe andere Element des Trägers.
*) Hieraus folgt unmittelbar, dafs jene Ebene, die durch die Spitze des
Kegels geht, denselben in zwei reellen, zusammenfallenden oder imaginären
Strahlen schneidet. Denn dieselben sind die Doppelstrahlen zweier concen-
trischer Strahlenbüschel.