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') Ars magna, 20 — 22.
Nu quer, Numerus quadralo ac rebus aequalis.
Adnii, quasi adde primo, dein de minue. (Gleichung (2)).
Requan, res quadralo et uumero aequales,
Minue, dami; bis minue, aut primo adde, deinde mi
aue. (Gleichung (3)) *)•
Man sieht hieraus, daß die negativen Wurzeln da
mals nicht beachtet wurden, und man daher die Form
x 2 + ax4-^=0 vernachlässigte; daß man wohl aber beide
positive Wurzeln zu finden wußte, wenn deren zwei in einer
Gleichung enthalten waren (Gleichung (3)). Die negati
ven Wurzeln hießen falsche (radiees falsae, seu fictae).
Auch Descartes bedient sich dieser Benennung noch, ob
wohl er die negativen Wurzeln im geometrischen Sinne
ganz richtig erklärt. Diese Benennung blieb noch lange im
Gebrauche,
Harriot war der erste, der alle Glieder einer Gleichung
.auf die eine Seite brachte, und sie mit 0 verglich, um da
durch die Eigenschaften der Gleichungen zu erforschen. Auch
ist es sehr wahrscheinlich, daß er die Bedeutung der nega
tiven Wurzeln kannte, obschon er diese Wurzeln meistens
vernachläßigte.
B. Mit mehrern unbekannten Größen.
§, 351. Sind mehrere unbekannte Größen durch eben
so viele Gleichungen gegeben, wovon eine vom zweiten Grade
ist, so dürfen alle andere, nach §. 332, nicht den ersten
Grad übersteigen, wenn die durch Elimination zu findende
Endgleichung den zweiten Grad nicht übersteigen soll. Die
ser Fall soll zuerst verhandelt werden.
Man habe nun z. B. die beiden Gleichungen;