Full text: Die Algebra (Theil 2)

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die Uebung muß hier den Meister machen. Das mag aber 
hierbei wohl bemerkt werden, daß die Addition, Multipli 
cation und Erhebung zu Potenzen zu weniger verwickelten 
Operationen führen, als die Subtraction, Division und 
Extraction der Wurzeln. Man muß also die Benennung 
so wählen, daß man weniger zu diesen als zu jenen Ope 
rationen geführt werde. Und ganz besonders muß darauf 
gesehen werden, daß man die unbekannten Größen so be 
nenne, daß die höhern Potenzen im Laufe der Berechnung 
sich gegen einander aufheben. 
2) Die bekannten Größen wurden mit einander ver 
glichen. — Man verändert zu dem Ende zwei Größen so, 
daß die eine der andern gleich gesetzt werden könne, und 
verbindet sie dann durch das Zeichen —. Eine solche Ver 
bindung zweier Größen, die einander gleich sind, heißt eine 
Gleichung. Die in der Aufgabe ausgedrückten, oder doch 
wenigstens in ihr enthaltenen Bestimmungen, müssen benutzt 
werden, um die Größen in eine Gleichung zu bringen. 
Auch hierfür können wieder keine allgemeine Regeln gege 
ben werden; Uebung und Scharfsinn sind unerläßliche For 
derungen hierbei. 
3) Nachdem nun die Aufgabe in eine Gleichung ge 
bracht worden, wurde der Ausdruck derselben vereinfacht, 
und dadurch der Werth der unbekannten Größe x bestimmt. 
Diese Vereinfachung oder Reduction der Gleichungen 
läßt sich unter allgemeine Regeln bringen, und sie ist der 
Hauptgegenftand der Algebra. Wenn die beiden vorigen 
Punkte vorzüglich Uebung, hellen Ueberblick und Scharf 
sinn erforderten; so setzt dieser. Punkt neben der Uebung be 
sonders Kenntnisse voraus. Der practische Algebraiker muß 
die Regeln inne haben, nach welchen jede Art von aufiös-
	        
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