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man die zweiten Potenzen aller Wurzeln einer Gleichung,
und ziehe daraus die zweite Wurzel, so muß diese nothwen
dig größer seyn, als die größte Wurzel. Will man eine
engere Grenze, so ziehe man aus der Summe der vierten
Potenzen der Wurzeln, die vierte Wurzel; oder noch ge
nauer, aus der Summe der sechsten Potenzen, die sechste
Wurzel rc.
Das Verfahren selbst ist für sich klar. Auch sieht man
leicht ein, daß die so berechnete Grenze um so weniger genau
werden wird, je mehrere und je größere Wurzeln eine Glei
chung enthalt, und um je naher diese, abgesehen von den
Zeichen, zusammen liegen. Da nur gerade Potenzen genom
men werden, so kommen die Zeichen gar nicht in Betracht,
und die gefundene Grenze gilt also für die positiven und
negativen Wurzeln.
Die Summe der zweiten, vierten, sechsten rc. Potenzen
der Wurzeln zu berechnen, lehrt eine aufmerksamere Be
trachtung der Bildung der Coeffieienten (§. 403.). Werden
alle Wurzeln als positiv vorausgesetzt, so nimmt die Glei
chung folgende Form an:
x n — Ax n ~ i -l- Bx n -~ — Cx n - 3 +•.... ± Mx N'== 0,
und dann ist (§. 420.)
—p -H/ -f-r -f-s Hh.. —A.
" =:p*+q‘ l -{-r*-hs‘ i +..—AA' —2 B,
A"' =p 3 Hh^ 3 +r s +i 3 +.. —AA" —BA 1 +3C.
A"" =p*+q*+r i +s*+-^AA" J —BA" +CA' —4v.
A"" l ==p*+q h +r*+s*+ t .=AA""-BA'"~i-CA"-DA'+5E.
weiln p, q, r, s etc. die Wurzeln der vorgelegten Glei
chung sind.
Es muß nun noch erwiesen werden, daß die höhern
Wurzeln aus der Summe der gleichnamigen Potenzen eine