sinn, und wählt die Bezeichnung immer so, daß die Glei
chungen höherer Grade vermieden werden. Er verspricht
die Auflösung der Gleichungen vom zweiten Grade in ei
nem andern Werke zu lehren, welches jedoch entweder nicht
geschrieben, oder nicht auf uns gekommen ist. Die unbe
kannte Größe bezeichnet er mit den Anfangsbuchstaben der
jenigen griechischen Wörter, welche die jedesmalige Potenz
dieser Größen ausdrücken. Für die bekannten Größen
nimmt er nur bestimmte Zahlenwerthe an. Die 6 Bücher
des Diophant wurden gegen die Mitte des 16ten Jahrhun
derts in der vatikanischen Bibliothek wiedergefunden, und
von Xylander, mit unglaublicher Mühe, wie er sagt, ins
Lateinische übersetzt (Basel 1575). Bachet von Meziriac,
ein Edelmann (f 1638, alt 45 Jahre), einer der ersten
Mitglieder der französischen Akademie, gab 1621 den Dio
phant griechisch und lateinisch, mit Zusätzen heraus ♦).
Fermat (f 1665 als Rath beim Parlamente zu Toulouse)
bereicherte diese Ausgabe noch mit wichtigen Bemerkungen,
und dessen Sohn gab den Diophant in dieser neuen Ge
stalt 1670 (Toulouse) heraus. Diese Ausgabe ist die beste
dieses Schriftstellers *) **).
*) Die Geschichte der französischen Acadcmie besagt, daß er
diese Arbeit während eines Fiebers ausgeführt habe, und daß,
nach seinem eigenen Geständnisse, er ohne den melancholischen
Starrsinn, welchen ihm seine Krankheit einflößte, von der Schwie-
rigkeit derselben würde zurückgeschreckt worden seyn.
**) Die beiden genannten vor mir liegenden Ausgaben haben
folgende Titel: Diophanti Alexandrini Rerum Arithmeticarum li
bri sex. Item liber de numeris polygonis, seu multangulis. A Guil.
Xylandro Augustano incredibile labore latine redditum, et com
mentariis explanatum, inque lucem editum. BasileaeMDLXXY.—
Diophanli Alexandrini Arithmeticorum libri sex, et de numeris
multangulis liber unus. Cum Commentariis C, G. ßacheti V. C.,