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Die Araber beschäftigten sich, so wie mit andern Thei 
len der Mathematik, auch mit der Algebra, und erhielten 
wol den ersten Anstoß dazu von den Griechen. Ihre älte 
sten Schriftsteller über Algebra sind Mohammed Ben-Musa, 
und Thebit Ben-Chorah. Dem erster» wird von Car- 
dan die Erfindung der Auflösung der Gleichungen vom 
zweiten Grade zugeschrieben. Er lebte unter Almanon ♦). 
Thebit schrieb über die Gewißheit der algebraischen Be 
weise, und scheint also die Anwendung der Algebra auf 
die Geometrie versucht zu haben. Man findet in großem 
Bibliotheken, wie z. B. in der Bodleyanischen zu Oxford, und 
im Eskurial in Spanien noch viele algebraische Manuskripte 
arabischer Schriftsteller, welche aber selten benutzt worden 
sind, weil die Verbindung der Kenntniß der arabischen 
Sprache und der Algebra sich gerade nicht zu häufig bei 
ein und demselben Gelehrten vorfinden mag. Die Ara 
ber scheinen übrigens für die Algebra sehr begeistert ge 
wesen zu seyn, so daß unter andern Jbn-Jasmin sie zum 
Gegenstände eines Gedichts machte. Diese höhern Re 
gionen der Abstraction sind dagegen der abendländischen 
Muse zu dürre vorgekommen, als daß ihr Fuß sie be 
treten hätte. Doch scheinen auch deutsche Cossisten sich in 
gereimten Aufgaben und dergleichen algebraischen Regeln, 
et observationibus D. P. de Format, Senatoris Tolosani , accessit 
Doctrinae analyticae inventum novum, collectum ex variis ejusdem 
D. de Fcrmat Epistolis. Tolosae MDCLXX. (Deutsche Ueber-- 
fetzung von Otto Schul; und F. Th. Po se lg er Berlin, 1822.) 
*) Almanon unterstützte die Wissenschaften sehr, und erwarb 
sich besonders um mehrere Zweige der Mathematik große Ver 
dienste. Sein Regierungs-Antritt fällt in das Jahr 814 nach 
Chr. Geb.