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Ende der Operation führt sie ohne viele Mühe zu einer
großen Genauigkeit. Man sieht leicht, daß sich die Fae-
toren von t sehr einfach durch fortgesetztes Differenziren be
rechnen lassen. Ist z. B. die Gleichung gegeben
x 5 + ax 4 + hx 3 + ex" 1 + dx—q.
so sind diese Factoren: 5w 4 + 4«a: 3 +36a: 2 +2ca+c?: 1
20o; 3 +12«a: 3 +66a; +2c
:2
60o; 2 +24 ax +66
;6
120a: +24«
:24
120
:i2o.
Diese Entwickelung ist in allen vorkommenden Fallen leich
ter, als die nach der allgemeinen Formel.
Lagrange (Resolution 6es ecjustions, p. VIII) meint,
die Methode Vieta's erfordere viel Arbeit, sey unsicher und
nur für solche Gleichungen anwendbar, in welchen sämmt
liche Glieder positiv seyen, mit Ausnahme des absoluten
Gliedes. Dies Urtheil, in welches auch Vudan (lXouvelle
metbolle, p.2) und Klügel (Mathem. Wörterbuch I.S.45)
mit einstimmen, ist nichts desto weniger sehr unrichtig.
Die Schrift von Dr. Heinrich Bauer: „Entwickelung
aller möglichen Wurzeln der bestimmten numerischen Glei
chungen jedes Grades, nach einer neuen Formel; Berlin
1825. 2te Auflage (Ite Auflage 1810/' lehrt eine Methode
kennen, die in keinem wesentlichen Punkte von der oben
allgemein entwickelten Vieta'schen Methode abweicht.
C. Die Naherungsmethode von Newton.
§. 468. Das Wesentliche der Newton'schen Methode
besteht in Folgendem.
Es sey die Gleichung gegeben:
w" + Ax n ~ l +Bx’^ 2 + Cx n ~ 3 + . . . + i\T=0.
Nun wird vorausgesetzt, daß man schon einen Naherungs-
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