Full text: Transcendente Elementarlehre (Erster Theil)

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noch keinesvveges gehörig verständigt zu haben scheint. Selbst 
in Ansehung der Frage, in wie fern die Ergebnisse der 
transcendenten Analysis wirklich auf eigenthümlichen Prinzi 
pien beruhen, oder lediglich mittelst algebraischer Fortbestim 
mung zu erlangen seien, scheinen die Ansichten, seit Lagran- 
ge’s Theorie der analytischen Funktionen, getheilt zu sein. 
Durch eine, Alles aus ein und demselben Prinzipe vermit 
telnde, und eben hierdurch die unterschiedenen Theile zu einer 
Einheit verbindende, jede Dunkelheit, wie auch jedwede Un 
bestimmtheit entfernt haltende, streng methodische Darstellung 
dieses Gesammtgegenstandes schmeichle ich mir daher, der 
Wissenschaft und dem wissenschaftlichen Erkennen keinen 
geringem, dem dermaligen herrschenden ßewufslsein gegen 
über der Wissenschaft aber vielleicht einen gröfsern Dienst 
zu leisten. 
Zwar linde ich den Gedanken, dafs die in der transcen 
denten Analysis üblichen Bestimmungsformen insgesammt aus 
ein und derselben Quelle fliefsen, bereits anderwärts, und na 
mentlich bei Hution in dessen Wörterbuch der Mathematik 
und Physik, ausgesprochen, aber auch zugleich als diese Ein 
heit die Exhaustions-Melhode, und zwar nur factisch, angegeben. 
Iluitofi's Nachfolger, Klugei, widerlegt diesen letzten Punkt mit 
vollständiger Bündigkeit, indem er zeigt, dafs sich dasjenige, was 
wir mit dem Namen „Exhaustions-Methode” zu bezeichnen pflegen, 
nicht einmal als eine Einheit, sondern vielmehr als eine Vier- 
heit darstellt (,KlngeVs Mathem. Wörterb., Thl. 2, S. 170). 
Weder Euclid, noch Ärchlmed hat Methoden gelehrt; 
beide halten sich auf die Vermittelung und Begründung von 
Beziehungen zwischen geometrischen Quantis beschränkt. Die 
Vorstellung von Methode, als Bewufstsein über die Form der 
geistigen Fortbewegung aufgefafst, welche wir aus ihren Schrif 
ten schöpfen, ist das Resultat unserer eigenen freien Thätig- 
keit, zu dem wir gelangen, indem wir zunächst das Begrün 
dete von dem Act des ßegründens trennen, darauf zur gegen-
	        
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