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Wie bereits oben angedeutet worden, unterscheide ich
zwischen Zahlen und algebraischen Gröfsen: beide sind für
mich verschiedene Begriffe, wenngleich der letztere durch den
erstem und dessen Beziehungsformen seine Vermittelung und
Bestimmung erhält. Unter einer Zahl verstehe ich, mit New
ton und Wolf, sowohl die Null, als das (geometrische) Ver-
hältnifs zweier gleichartigen Quanta; dieselbe liehst angebbar
oder unangebbar, je nachdem sie zu dieser, oder zu jener
Gattung gehört: die Null übrigens als eine gerade Zahl an
gesehen. Die Lehre von den Zahlen heifst hier Arithme
tik, und die von den algebraischen Gröfsen Algebra. Der
begriffsmäfsige Entwickelungsgang, auf dessen genauere Auf
fassung es hier insonderheit ankomml, ist für beide Zweige
ein und derselbe, und läfst sich daher an einem derselben,
z. B. der Arithmetik, mit einer, für den vorliegenden Zweck
hinreichenden Vollständigkeit, characterisiren.
Die Lehre von den Zahlen hebt mit der Bestimmung
des betreffenden Begriffs und dessen Hauptbesonderungen an,
schreitet darauf zur Vermittelung und Feststellung der ein
fachem Beziehungsformen zwischen einzelnen Zahlen fort, und
gelangt so zur Vermittelung der diesen entsprechenden ße-
stimmungsformen zwischen eben jenen Zahlen. Nachdem sie
diese Stufe erreicht und sich hiermit ferner zu dem allgemei
nen Begriff der nähern Bestimmung einer Zahl mittelst ande
rer Zahlen (einer unbekannten mittelst bekannter) erhoben hat,
wendet sie sich zur Vermittelung der Anwendung jener ße-
ziehungs- und Bestimmungsformen auf Zahlen, in so fern
diese durch andere als näher bestimmt vorausgesetzt werden,
und dann ferner zur Betrachtung der besondern Beziehungen,
welche sich aus diesen neuen Feststellungen ergeben. Von
diesem Standpunkte aus angesehen, treten sogleich einige
Trennungen als nothwendig hervor, für die es, meines Erach
tens, an der Zeit sein dürfte, in die Wissenschaft eingeführt
zu werden, und deren nähere Andeutung hier um so weniger