126 Zehnter Abschnitt.
Da ferner FE --- ED, so ist aud) FE 2 = ED 2 = DB 2 +
BE 2 = AB 2 -f- BE 2 . Stellen wir nun die beiden glei
chen Werthe von EE 2 zusammen/ so erhalten wir EB 2 -+-
BE 2 + AB x BF = AB 2 + BE 2 , Nehmen wir zu
beiden Seiten BE 2 hinweg; so bleibt Gleiches/ nämlich
FB 2 + ABxBF = AB 2 . Es läßt sich aber AB 2 nach
(V. 9.) in die beiden Rechtecke BA X AE und AB X BE
zerlegen; setzet man diese für AB 2 / so erhält man FB 2 +
AB X BF = BA X AE + AB x BF/ und wenn Man
NUN zu beiden Seiten AB X BE hinwegnimmt: EB 2 -----
BA x AB/ was erwiesen werden sollte.
§.2. Aufgabe.
Ein gleichschenkliges Dreieck zu zeichnen/ in welchem
der Winkel an der Spitze halb so groß ist, wie der
Winkel an der Grundlinie.
Auflösung. Man theile nach dem vorhergehenden Paragra
phen eine Linie AB (Fig. iio.) bei E so, daß AC 2 -----
AB x BC, und errichte über der Grundlinie AL ein
gleichschenkliges Dreieck AVE, dessen Schenkel der ganzen
Linie AB gleich ist; so erfüllt dies die Bedingungen der
Aufgabe, und der Winkel ADC = |ACD.
Beweis. Man schneide von der Spitze D auf dem Schenkel
VA ein Stück VE ab, welches der Grundlinie AE gleich
ist, lege durch die Punkte D, E, E, einen Kreis (VI. 15.),
und ziehe EE; so läßt sich beweisen, daß AE eine Tangente
dieses Kreises ist. Da nämlich AD — AB/ und ED = AE,
so ist auch AE ----- EB. Folglich, da AE 2 = AB x BC,
so ist auch AE 2 — DA x AE, mithin AE eine Tangente
(VII. Anh. 5.). Da nun EE eine Sehne ist, so ist der Win
kel AEE — EDE (VII. 8.). Es ist ferner der Winkel
AEE ----- EED + EDE (II. 10.), und da EDE = AEE,
so AEE = EED + EGA --- AED. Nun ist Winkel
AED ----- EAD, mithin AEE ---- EAE/ woraus folgt, daß
auch EE ----- EA (III. 9.). Dann ist aber auch EE ---- ED
und das Dreieck EED gleichschenklig, und Winkel EED ---
EDE; da aber auch der Winkel EEA ----- EDE, so ist der