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Elfter Abschnitt.
Um den so wichtigen Begriff des Verhältnisses möglichst an
schaulich zu machen/ wende man ihn an
s. auf ein einfaches Linienverhältniß, was sich durch ein Paar
ganze Zahlen ausdrücken läßt. Zu dem Ende zeichne man
eine beliebige Linie A, und theile diese in eine willkühr-
liche Anzahl von (5, 7, 12/ oder wieviel man sonst will,)
Theilen. Aus einer anderen größeren oder kleineren belie
bigen Anzahl solcher Theile sehe man dann eine zweite Linie
B zusammen. Dann schreibe man wörtlich das so dar
gestellte Verhältniß nieder, d. h. man schreibe: die Linie A
verhält sich so zu der Linie B, daß der so und so vielte
Theil von A, so und so viel mal genommen werden muß,
um die Linie B zusammenzusetzen.
h. Dann betrachte man das umgekehrte Verhältniß BA, und
überlege, ob dieses wohl mit A B einerlei sei. Man wird
dieses leicht beurtheilen, wenn man den Sinn des umge
kehrten Verhältnisses in eben der Form, wie bei dem gera
den Verhältniß, auszusprechen sucht.
Anmerkung. Die Benennungen Vorder- und Hinterglied be
ziehen sich nicht bloß auf die Stelle, wo ne stehen, sondern
es ist ein Unterschied in ihren Begriffen; denn das Vorder
glied wird allemal als eine bekannte Größe betrachtet,
durch welche die Größe des Hintergliedes bestimmt und aus
gemessen werden soll.
An sich wäre es freilich willkührlich, ob man der Maaßgröße
oder der zu messenden Größe den ersten Platz geben wollte.
Aber es ist wenigstens nöthig, sich hierin an eine bestimmte
Ordnung zu gewöhnen, weil sonst leicht Undeutlichkeit und
Verwirrung in den Begriffen entsteht. In diesem Lehrbuche
ist durchgängig dieselbe Ordnung beobachtet. In den meisten
Lehrbüchern werden diese Begriffe nicht scharf genug be
stimmt und gesondert.
§. 2. Lehrsatz.
Jedes Verhältniß kann durch zwei ganze Zahlen
vorgestellt werden, und zwar so, daß das Vorderglied
in jedem Falle genau, das Hintergiied aber entweder