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Dreizehnter Abschnitt.
nach einem Punkte der Peripherie des aus A beschriebe
nen Kreises gezogen werden, dem Verhältnisse CE : ED
gleich sei, woraus sich durch Umkehrung herleiten läßt, daß,
wenn man eine Linie CD bei E in einem bestimmten Ver
hältnisse getheilt hat, und über und unter derselben lauter
Dreiecke errichtet, so daß die andern beiden Seiten, das
selbe Verhältniß CE zu ED haben, die Spitzen dieser
Dreiecke in einer Kreislinie liegen, deren Halbmesser
man erhält, wenn man das vierte Glied zu einer Pro
portion sucht, deren erstes die Differenz der beiden Theile
der Grundlinie (DE — CE), das zweite der kleinere
Abschnitt derselben (CE), und das dritte der größere
(DE) ist.
Um den Beweis dieses Satzes vollständig zu führen, muß man
zeigen, a) daß (Fig. 137.) kein Dreieck möglich ist über der
Grundlinie CD, dessen Seiten das Verhältniß CE ED
haben, und dessen Spitze nicht in der Peripherie des Krei^
ses GBEF läge; darauf b) daß die Proportion richtig sei,
DE-CE;CE = DE: AE.
Um (a) zu beweisen, nehme man an, daß H außerhalb des
Kreises die Spitze eines Dreiecks über der Grundlinie CD
wäre, in welchem CH : HD = CE : ED.
Es ist aber auch nach (§.5.) CF : ED — CE : ED, und da
dieses Verhältniß dem von CB : BD gleich ist, in welchem
BD größer als BC, so ist auch DE größer als EC; mithin
würde aus der Proportion CH - HD — CE : ED, und
der Gleichheit des Winkels ECD in beiden Dreiecken die
Ähnlichkeit der Dreiecke CHD und CFD folgen, (XII. 15.)
welche aber unmöglich ist, da der Winkel CED größer als
CHD, Ganz auf dieselbe Art wird der Beweis geführt,
wenn der Punkt H innerhalb des Kreises angenommen wird.
Um (b; zu beweisen, nehme man mit der im Beweise von
(§. 5. a.) gefundenen Proportion CE ; ED = AE ; AD
die Umkehrung (XI. 19.), und mit der dann erhaltenen die