258
Sechzehnter Abschnitt.
des Grades einzuführen , so wäre der Versuch vielleicht ge-
lungen. Aber man verwarf selbst die Grade, und wollte
den Quadranten in 100 neue Grade, den neuen Grad in
100 Minuten, die neue Minute in 100 Secunden theilen.
Diese neue Theilung war nicht mit Ruhe und Besonnen
heit gewählt, sonst würde man sie schon deswegen verwor
fen haben, weil so wichtige'Bogen, wie die von 30°, 6o°,
120°, 150° rc. in der hunderttheiligen Eintheilung nicht
ohne Fehler ausgedrückt werden können. Hatte man dage
gen den Grad zehntheilig getheilt, so hätte man alle Vor
theile der Decimalrechnung erhalten, ohne mit der ganzen
übrigen Welt in Widerspruch zu treten.
§.3. A u f g a b e.
Es ist das Maaß eines Bogens nach der Gradab
theilung gegeben, man soll die Lange desselben in Thei
len des Halbmessers 1 finden.
Auflösung. Ist das Maaß des Bogens in Graden ausge
drückt — (f t so ist das Verhältniß der halben Kreislinie zu
^diesem Bogen gegeben, nämlich iso : <p. Nun ist die Länge
der halben Kreislinie in Theilen des Halbmessers 1, ver
möge der Ludolsischen Zahl — jt. Nennt man also das
Maaß eben dieses Bogens in eben solchen Theilen «, so
muß das Verhältniß jt - « dem vorigen gleich sein. Also
hat man die Proportion
180 : (p — 7t ; «.
Also
7tCs
180
•7t
Die hiebet im Hefte zu machenden Arbeiten sind folgende:
->. Da von unveränderlicher Größe ist, so ist es zweck
mäßig, den Werth dieses Quotienten ein für alle Mal aus
zurechnen. Dieses soll auf 15 Bruchstellen geschehen,
ü. Es soll bestimmt angegeben werden, was der Quotient ~
eigentlich anzeige, und wie man dem zu Folge die oben
entwickelte Regel in Worten ausdrücken könne,
c. Nach dieser Regel soll ein Beispiel gerechnet, und zu dem
Ende soll für -> eine beliebige Anzahl von Graden gewählt