XXY.
UBER DIE LINEAREN DIFFERENTIALGLEICHUNGEN ZWEITER
ORDNUNG, WELCHE ALGEBRAISCHE INTEGRALE BESITZEN.
Zweite Abhandlung.
(Journal für die reine und angewandte Mathematik, Bd. 85, 1878, S. 1—25.)
In meiner Arbeit (dieses Journal Bd. 81, p. 97 1 )) habe ich die Frage, [i
unter welchen Umständen eine lineare Differentialgleichung zweiter Ordnung
algebraische Integrale besitze, auf die Frage zurückgeführt, wann gewisse aus
der gegebenen eindeutig ableitbare lineare Differentialgleichungen, deren Ord
nungszahl nicht grösser als zwölf, durch Wurzeln rationaler Functionen be
friedigt werden. Zu diesem Behufe führte ich (das. S. 114 2 )) den Begriff der
Primform ein, und zeigte, dass der Grad der Primformen niedrigsten Grades
in keinem Falle den zwölften überschreite. Zu den Zwecken meiner dortigen
Abhandlung war eine Reduction der möglichen Gestalten dieser Primformen
auf das geringste Mass nicht erforderlich. Ich beschränkte mich aus diesem
Grunde daselbst auf diejenigen Reductionen dieser Formen, welche eine un
mittelbare Folge des Begriffes derselben sind, und stellte dieselben in einer
Tabelle (p. 126 das. 8 )) zusammen.
Seitdem haben die Herren F. Klein und C. Jordan sich mit demselben
Gegenstände beschäftigt. Insbesondere hat Herr Klein in einer Reihe von
Abhandlungen, welche theils in den Sitzungsberichten der physikalisch-medi-
cinischen Societät zu Erlangen, theils in den Mathematischen Annalen ent
1) Abh. XX, S. 11 ff. dieses Bandes. Sch.
2) S. 30 dieses Bandes. Sch.
2) S. 43 dieses Bandes. Sch.
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