Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

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suchungen enge verbunden, deren Umfang aber den Verfasser nöthigte, die Ent 
wickelung des grössten Theils derselben einer künftigen zweiten Vorlesung vor- 
zubehalten. Von denjenigen, die schon in der gegenwärtigen ersten Abtheilung 
Vorkommen, sei es uns erlaubt, hier nur ein Resultat anzuführen. Wenn die 
Function, welche die relative Wahrscheinlichkeit jedes einzelnen Fehlers aus 
drückt, unbekannt ist, so bleibt natürlich auch die Bestimmung der Wahrschein 
lichkeit, dass der Fehler zwischen gegebene Grenzen falle, unmöglich: dessen 
ungeachtet muss, wenn nur allemal grössere Fehler geringere (wenigstens nicht 
grössere) Wahrscheinlichkeit haben als kleinere, die Wahrscheinlichkeit, dass der 
Fehler zwischen die Grenzen —x und -\-x falle, nothwendig grösser (wenig 
stens nicht kleiner) sein, als wenn x kleiner ist als m\Jf, und nicht 
kleiner als 1— wenn x grösser ist als m\j f-, wobei m den bei den Be 
obachtungen zu befürchtenden mittlern Fehler bedeutet. Für x = m\Jf fallen 
wie man sieht beide Ausdrücke zusammen. 
Göttingische gelehrte Anzeigen. 1S2 3 Februar 2 4. 
Eine am 2. Febr. der König!. Societät von Hrn. Hofr. Gäuss überreichte 
Vorlesung, überschrieben 
Theoria combinationis observationum erroribus minimis obnoxiae, pars posterior, 
steht im unmittelbaren Zusammenhänge mit einer frühem, wovon in diesen Blät 
tern [1821 Februar 26] eine Anzeige gegeben ist. Wir bringen darüber nur kurz 
in Erinnerung, dass ihr Zweck war, die sogenannte Methode der kleinsten Qua 
drate auf eine neue Art zu begründen, wobei diese Methode nicht näherungsweise, 
sondern in mathematischer Schärfe, nicht mit der Beschränkung auf den Fall ei 
ner sehr grossen Anzahl von Beobachtungen, und nicht abhängig von einem hy 
pothetischen Gesetze für die Wahrscheinlichkeit der Beobachtungsfehler, sondern 
in vollkommener Allgemeinheit, als die zweckmässigste Combinationsart der Be 
obachtungen erscheint. Der gegenwärtige zweite Theil der Untersuchung enthält 
nun eine weitere Ausführung dieser Lehre in einer Reihe von Lehrsätzen und 
Problemen, die damit in genauester Verbindung stehen. Es würde der Einrich-
	        
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