Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

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lieh vorgelegt, und ein kurzer Auszug daraus schon damals in unsern Blättern 
mitgetheilt (1805 St. 124). Wir bemerken also hier nur, dass dies diejenige 
Stelle ist, wo Socrates durch ein Beispiel aus der Geometrie anschaulich machen 
will, wie man sich zur Auflösung einer Aufgabe vorher durch Annahme gewisser 
näherer Bestimmungen vorzubereiten hat. Die geometrische Aufgabe, welche 
Socrates hierzu wählt, ist die Frage über die Möglichkeit, ein gegebenes Dreieck 
in einen gegebenen Kreis einzutragen, aber die Worte, wodurch er erst gewisse 
Einschränkungen über die Art des Dreiecks festsetzen will, haben den Auslegern 
viel zu schaffen gemacht. Herr Mollweide führt mit vielem gelehrten Scharfsinn 
hier aus, dass die dadurch bezeichnete Eigenschaft keine andere ist, als die Zer 
legbarkeit des Dreiecks in zwei andere dem Ganzen ähnliche, welches denn frei 
lich im Grunde nichts anders als eine pretiöse Umschreibung des rechtwinkligen 
Dreiecks ist. Die Art wie Hr. M. beweist, dass jene Eigenschaft nur dem 
rechtwinkligen Dreiecke zukommen kann, ist viel künstlicher und weitläufiger 
als hier eben nöthig gewesen wäre, da dies gleich unmittelbar aus der Gleich 
heit der drei Winkel ABC, ABB, BBC folgt (S. 46). 
Die dritte Abhandlung war gleichfalls schon früher unserer Societät hand 
schriftlich vorgelegt, und ein Bericht darüber in unsern geh Anz. (1 807 St. 7 4) 
gegeben; sie erscheint hier mit bedeutenden Vermehrungen. Es werden darin 
zwei von Colümella gelehrte Näherungsmethoden erläutert, die Fläche des gleich 
seitigen Dreiecks und die Fläche eines Kreissegments zu berechnen. Eine kleine 
Übereilung findet sich S. 7 1 , wo behauptet wird, dass kein anderer Bruch, des 
sen Zähler und Nenner unter 100 sei, dem wahren Verhältnisse des gleichseiti 
gen Dreiecks zum Quadrate über derselben Seite so nahe kommen könne, als Ft r 
in der That sind die beiden Brüche f-f- und f-j genauer. 
Der Brief an den verdienten Prof. Schneider in Breslau enthält einige An 
merkungen zu den von Hase in Bredows Epistolae Parisienses mitgetheilten Stü 
cken von den freilich sehr unbedeutenden mathematischen Schriften des Vitru- 
vius Rufus und Epaphroditüs.
	        
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