OPÉRATIONS GÉODÉSIQUES ETC.
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Noch ein paar Bemerkungen glauben wir beifügen zu müssen. Wir finden
bei sämmtlichen Messungen, dass man beim Anfänge jeder Serie immer den In
dex auf 0 zurückbrachte, ein Verfahren, welches wir nicht billigen können, weil
dadurch, wie sehr man auch die Anzahl der Serien vervielfältigt, immer derselbe
vom Theilungsfehler abhängige constante Fehler im Resultate Zurückbleiben
muss. — Bei den Messungen der Piemontesischen Officiere ist jedesmal der Zu
stand der Luft angezeigt. Unter 414 Messungsreihen zählen wir 320, wo Wind
stille, und 94, wo Wind angezeigt ist: ein so günstiges Verhältniss hätte man an
so hochliegenden Standpunkten (die Höhe des höchsten über der Meeresfläche be
trägt 3534 Meter) kaum erwartet.
Der zweite Band enthält in zehn Abschnitten die Arbeiten der Astronomen.
In den beiden ersten Abschnitten finden wir die auf die Längengradmessung Be
ziehung habenden Bestimmungen von Längenunterschieden durch Pulversignale.
Die ersten Versuche dieser Art wurden im September 1821 gemacht; die Pulver
signale wurden auf der Rocca Melone gegeben, und auf der 17 0,000 Meter ent
fernten Sternwarte von Mailand und auf dem nahen Mont Cenis beobachtet. Für
die Zeitbestimmung an letzterm Platze war in dem Garten des Hospizes eine
kleine Sternwarte errichtet und ein Mittagsfernrohr von Fortin darin aufgestellt,
welches jedoch nicht von ausgezeichneter Güte gewesen zu sein scheint, wie in
Beziehung auf die Zapfen, einen wesentlichen Theil, ausdrücklich bemerkt wird.
Die Rocca Melone war hier nicht sichtbar; man musste sich, um die Signale zu
sehen, an eine etwas entfernte Stelle begeben, wohin man die Zeit mit einem
Chronometer von Earnshaw übertrug. Auch die Beobachtungen am Mittagsfern
rohre wurden meistens an diesem Chronometer notirt, aber nicht vom Beobach
ter selbst, sondern nach einem von diesem gegebenen Zeichen, durch einen Ge-
hülfen. Alle diese Umstände vereinigen sich freilich, das Zutrauen zu der Ge
nauigkeit des Endresultats zu verringern, wenn gleich die drei partiellen Resul
tate von den drei Beobachtungstagen sehr gut übereinstimmen. Es kommt dazu,
dass man hier die Zeitbestimmung aus Sternen, in Mailand aus Sonnendurchgän
gen erhielt, und endlich, dass, wie es scheint, die Rechtwinkligkeit der opti
schen Axe des FoRTiNschen Mittagsfernrohrs zu dessen Drehungsaxe gar nicht be
richtigt wurde, wenigstens wird dieses wichtigen Umstandes bei diesen Beobach
tungen gar nicht erwähnt.
Bei den Operationen ähnlicher Art im Jahr 1822 ging man in jeder Bezie-