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hung mit mehr Vorsicht zu Werke. Sie dienten t durch Pulversignale auf dein
Mont Tabor den Mont Cenis mit dem Mont Colombier, und durch Pulversignale
auf dem Berge Pierre sur autre den Mont Colombier mit dem französischen Drei
eckspunkte Puy d’üsson zu verbinden; zugleich wurden noch auf dem Mont Co
lombier selbst Signale gegeben, die zur Verknüpfung dieses Platzes mit der Stern
warte von Genf dienten. Die Zeitbestimmung auf dem Mont Cenis und dem Mont-
Colombier war auf Beobachtungen an Mittagsfernröhren von Lenoir*) und Grin
del , die für den französischen Standpunkt auf absolute mit einem Bepetitions-
kreise gemessene Sternhöhen gegründet (vgl, Conn. des tems 1 829 und unsere Anz.
1828 Jan. 10). Auf dem Mont Cenis war man genöthigt, sich drei Stunden Weges
von dem Hospiz jedesmal zu entfernen, um die Signale sehen zu können. End
lich finden wir hier noch die Bestimmung des Längenunterschiedes zwischen den
Sternwarten von Turin und Mailand durch Pulversignale auf dem S. Bernardo di
Fenera zu drei verschiedenen Zeiten 1823... 1824, wobei alle Umstände so gün
stig waren, wie sie nur bei Operationen dieser Art sein können.
Der dritte Abschnitt enthält die Breitenbestimmungen der Sternwarten auf
dem Mont Cenis, dem Mont Colombier und in Turin, die beiden ersteren mit
Bepetitionskreisen von Troughton und Beichenbach , die letzte mit dem Beichen-
BAcnschen Meridiankreise. Die letztem Beobachtungen zeigen nicht ganz den
Grad von Uebereinstimmung. an welchen man sonst bei diesen Instrumenten ge
wöhnt ist. Die Verf. haben dies selbst bemerklich gemacht, und lassen es auf
sich beruhen, ob solche Anomalien Bealität haben, oder von irgend einem Feh
ler in der Behandlung des Instruments abhangen, der sich in Zukunft aufklären
lassen werde. Bef. bescheidet sich, dass bei der Mannigfaltigkeit der Aufmerk
samkeiten , welche dieses Instrument erfordert, niemand, ohne an Ort und Stelle
zu sein, auch nur eine plausible Vermuthung darüber aufstellen könne, findet
aber in der Art, wie die Verf. sich über jene Anomalien geäussert haben, eine
Aufforderung, aus seiner eigenen Erfahrung ein Beispiel anzuführen, wie gering
fügige Umstände zuweilen den Beobachtungen nachtheilig werden können. Wäh
rend einer Beihe von Jahren war die schöne Harmonie in den Beobachtungen an
einem dem Turiner ganz gleichen Meridiankreise nur ein einzigesmal eine Zeit-
*) Nach einigen Umständen zu schliessen, scheint 1821 und 1 822 dasselbe Mittagsfernrohr auf dem
Mont Cenis gebraucht zu sein, obgleich hier ein anderer Verfertiger genannt ist.