Full text: [Wahrscheinlichkeitsrechnung und Geometrie] (4. Band)

OPÉRATIONS GÉODÉSIQUES ETC. 
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Je weniger sich hier der anomalische Gang verkennen lässt, desto interes 
santer wird die Frage, ob die astronomisch bestimmten Azimuthe der Dreiecks 
seiten ähnliche Anomalien zeigen. In der That steht, nach einem von Laplace 
zwar unter speciellen Beschränkungen aufgestellten, aber einer grossen Genera- 
lisirung fähigen Theorem, die Convergenz der Meridiane in einem nothwendigen 
und von der Gestalt der Erde unabhängigen Zusammenhänge mit dem Längen 
unterschiede, so dass die Ungleichförmigkeiten der einen sich aus denen der an 
dern , beim Fortschreiten in einer Kette von geodaetischen Linien, a priori be 
rechnen lassen. Da, wie wir berichtet haben, die astronomischen Azimuthalbe 
stimmungen an den vier Flauptplätzen, Mailand, Turin, Mont Cenis und Colom- 
bier mit vieler Sorgfalt gemacht waren, so haben die Verf. mit diesen Orientirun- 
gen an den drei letzten Plätzen diejenigen verglichen, welche die Übertragung 
der Orientirung in Mailand vermittelst der geodaetischen Messungen ergibt, und 
dabei dieselben vorhin angezeigten Dimensionen des Erdsphäroids zum Grunde 
gelegt. Die Differenzen sind 
für Turin — 5" 5 
Mont Cenis — 51, 2 
Colombier —25, 2 
Auch hier erkennt man also ungemein grosse Anomalien. Allein wenn man nach 
dem erwähnten Theorem daraus die Anomalien der Längenunterschiede berech 
net (was durch Division mit dem funfzehnfachen Sinus der Breite von Mailand 
und Veränderung des Zeichens geschieht), so ergeben sich Werthe, die von den 
unmittelbar gefundenen ganz verschieden sind, nemlich 
berechnete Unterschied von der 
Anomalie beobacht. Anomalie 
Turin 
Mont Cenis 
Colombier 
-f 0" 52 
+ 4, 81 
+ 2, 34 
+ 2" 60 
+ 4, 11 
+ 1, 95 
Die Verf. bemerken über diese Unterschiede bloss, dass sie zu gross seien, um 
der Anhäufung der Fehler bei den Winkelmessungen zur Last gelegt werden zu 
können, und lassen uns also im Dunkeln darüber, was wir von ihnen denken 
sollen. Nach unserer Ansicht sind diese drei Zahlen insofern von grösster Wich
	        
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