Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

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ALLGEMEINE THEORIE 
nachweisen Hessen, die ohne Zweifel im Laufe der Zeit nicht ausbleiben werden. 
Alle diese Karten sind jetzt noch mehr oder weniger lückenhaft, oder theilweise 
unzuverlässig; es steht aber zu hoffen, dass, wenn sie auch die Vollständigkeit, 
wegen der Unzugänglichkeit einiger Theile der Erdfläche, nicht ganz erreichen 
können, sie doch mit raschen Schritten sich ihr mehr nähern werden. 
Vom hohem Standpunkt der Wissenschaft aus betrachtet ist aber diese mög 
lichst vollständige Zusammenstellung der Erscheinungen auf dem Wege der Be 
obachtung noch nicht das eigentliche Ziel selbst: man hat damit nur ähnliches 
gethan, wie der Astronom, wenn er z. B. die scheinbare Bahn eines Kometen 
auf der Himmelskugel beobachtet hat. Man hat nur Bausteine, kein Gebäude, 
so lange man nicht die verwickelten Erscheinungen Einem Princip unterwürfig 
gemacht hat. Und wie der Astronom, nachdem das Gestirn sich seinen Augen 
entzogen hat, sein Hauptgeschäft erst anfängt, gestützt auf das Gravitationsge 
setz aus den Beobachtungen die Elemente der wahren Bahn berechnet, und da 
durch sogar sich in den Stand setzt, den weitern Lauf mit Sicherheit anzugeben: 
so soll auch der Physiker sich die Aufgabe stellen, wenigstens in so weit die un 
gleichartigen und zum Theil weniger günstigen Umstände es verstatten, die die 
Erscheinungen des Erdmagnetismus hervorbringenden Grundkräfte nach ihrer 
Wirkungsart und nach ihren Grössenwerthen zu erforschen, die Beobachtungen, 
so weit sie reichen, diesen Elementen zu unterwerfen, und dadurch selbst wenig 
stens mit einem gewissen Grade von sicherer Annäherung die Erscheinungen für 
die Gegenden, wohin die Beobachtung nicht hat dringen können, zu anticipiren. 
Es ist jedenfalls gut, dies höchste Ziel vor Augen zu haben, und die Gangbar- 
machung der dazu führenden Wege zu versuchen, wenn auch gegenwärtig, bei 
der grossen Unvollkommenheit des Gegebenen, mehr als eine entfernte Annähe 
rung zu dem Ziele selbst noch nicht möglich ist. 
Es ist nicht meine Absicht, hier diejenigen frühem erfolglosen Versuche 
zu erwähnen, wobei man ohne alle physikalische Grundlage das grosse Räthsel 
errathen zu können meinte. Eine physikalische Grundlage kann man nur solchen 
Versuchen zugestehen, welche die Erde wie einen wirklichen Magnet betrachten, 
und die erwiesene Wirkungsart eines Magneten in die Ferne allein der Rechnung 
unterstellen. Aber alle bisherigen Versuche dieser Art haben das gemein, dass 
man, anstatt zuerst zu untersuchen, wie dieser grosse Magnet beschaffen sein 
müsse, um den Erscheinungen Genüge zu leisten, gleich gefasst darauf, eine
	        
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