Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

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ALLGEMEINE THEORIE 
35. 
Aber auch Aufschlüsse über interessante Punkte der Theorie wird die Fol 
gezeit bringen. 
In unsrer Theorie ist angenommen, dass in jedem messbaren magnetisirten 
Theile des Erdkörpers genau eben so viel positives wie negatives Fluidum enthal 
ten sei. Hätten die magnetischen Flüssigkeiten gar keine Realität, sondern wä 
ren sie nur ein fingirtes Substitut für galvanische Ströme in den kleinsten Theilen 
der Erde, so ist jene Gleichheit schon von selbst an die Befugniss zu dieser Sub 
stitution geknüpft: legt man hingegen den magnetischen Flüssigkeiten wirkliche 
Realität bei, so könnte man ohne Ungereimtheit die vollkommene Gleichkeit der 
Quantitäten beider Flüssigkeiten in Zweifel ziehen. In Beziehung auf einzelne 
magnetische Körper (natürliche oder künstliche Magnete) Hesse sich die Frage, 
ob in ihnen ein merklicher Überschuss der einen oder der andern Flüssigkeit ent 
halten sei, oder nicht, leicht durch sehr scharfe Versuche entscheiden, da im er 
stem Falle ein mit einem solchen Körper belasteter Lothfaden eine Abweichung 
von der verticalen Lage zeigen müsste (und zwar in der Richtung des magneti 
schen Meridians). Wenn dergleichen Versuche, mit vielen künstlichen Magne 
ten in einem von Eisen hinlänglich entfernten Locale angestellt, niemals die ge 
ringste Abweichung zeigen sollten (wie wohl zu vermuthen steht), so würde al 
lerdings jene Gleichheit auch für die ganze Erde mit grösster Wahrscheinlichkeit 
anzunehmen sein, immer aber doch die Möglichkeit einiger Ungleichheit noch 
nicht ganz ausgeschlossen. 
In unsrer Theorie würde durch das Vorhandensein einer solchen Ungleich 
heit weiter kein Unterschied entstehen, als dass P° (Art. 17) nicht mehr = 0 
sein würde Die Folge davon würde sein, dass im ganzen unendlichen äussern 
Raume dem Ausdrucke für Z noch das Glied , und also auf der Oberfläche 
rr 
der Erde das (constante) Glied P° beigefügt werden müsste, während X und Y 
gar nicht dadurch geändert werden. Wenn die Zukunft einen viel umfassendem 
Reichthum an scharfen Beobachtungen geliefert haben wird, als jetzt zu Gebote 
steht, wird sich allerdings ausmitteln lassen, ob ihre genaue Darstellung einen 
nicht verschwindenden Werth für P° erfordert oder nicht. Bei gegenwärtiger 
Beschaffenheit der Daten würde aber ein solches Unternehmen noch gar keinen 
Erfolg haben können.
	        
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