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ALLGEMEINE LEHRSÄTZE IN BEZIEHUNG AUF DIE
12.
Wir ziehen, wie schon oben bemerkt ist, auch den idealen Fall mit in den
Kreis unsrer Untersuchungen, wo Anziehungs- oder Abstossungskräfte von den
Theilen einer Fläche ausgehend angenommen werden, und erlauben uns dabei
die Einkleidung, dass eine wirkende Masse in der Fläche vertheilt sei. Unter
Dichtigkeit in irgend einem Punkte der Fläche verstehen wir in diesem Falle den
Quotienten, wenn die in einem Elemente der Fläche, welchem der Punkt ange
hört, enthaltene Masse mit diesem Elemente dividirt wird. Diese Dichtigkeit kann
gleichförmig (in allen Punkten dieselbe) oder ungleichförmig sein, und im letztem
Falle entweder in der ganzen Fläche sich nach der Stetigkeit ändern (d.i. so, dass
sie in je zwei einander unendlich nahen Punkten auch nur unendlich wenig ver
schieden ist) oder es kann die ganze Fläche in zwei oder mehrere Stücke zerfallen,
in deren jedem eine stetige Änderung Statt findet, während beim Übergange aus
einem in das andere die Änderung sprungsweise geschieht. Übrigens kann auch
eine solche Vertheilung gedacht werden, wo unbeschadet der Endlichkeit der gan
zen Masse, die Dichtigkeit in einzelnen Punkten oder Linien unendlich gross
wird. Der Fläche selbst, insofern sie nicht eine Ebene ist, wird allgemein zu
reden eine stetige Krümmung beigelegt werden, ohne darum eine Unterbrechung
in einzelnen Punkten (Ecken) oder Linien (Kanten) auszuschliessen.
Dies vorausgesetzt erhält das Potential auch in jedem Punkte der Fläche
selbst, wo nur die Dichtigkeit nicht unendlich gross ist, einen bestimmten end
lichen Werth, von welchem der Werth in einem zweiten Punkt, der, in der
Fläche oder ausserhalb, jenem unendlich nahe liegt, nur unendlich wenig ver
schieden sein kann*), oder mit andern Worten, in jeder Linie, möge sie in der
Fläche selbst liegen, oder dieselbe kreuzen, ändert sich das Potential nach der
Stetigkeit.
13.
Bezeichnet man mit k die Dichtigkeit in dem Flächenelement ds; mit
*) Von der Endlichkeit des Integrals, welches das Potential ausdrückt, überzeugt man sich leicht, in
dem man die Zerlegung der Fläche in Elemente auf ähnliche Weise ausführt, wie im 15. Artikel geschehen
wird; und zugleich wird daraus ersichtlich, dass die den beiden in Rede stehenden Punkten unendlich nahen
Theile der Fläche zu dem ganzen Integral nur unendlich wenig beitragen, woraus sich das oben gesagte leicht
beweisen lässt.