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DIOPTRISCHE UNTERSUCHUNGEN.
nigt aber Bequemlichkeit und Schärfe. Auf einer ebenen Fläche wird eine Kreis
linie beschrieben, so gross oder wenig grösser als der yorspringende Band der Fas
sung des Glases, und der Mittelpunkt dieses Kreises durch zwei zarte Kreuzli
nien bezeichnet. Das Glas wird mit der Fassung so auf die Fläche gelegt, dass
jene mit der Kreislinie concentrisch ist; dann ein zusammengesetztes an einem
festen Stative befindliches und mit einem Fadenkreuze versehenes Mikroskop
senkrecht darüber gestellt, und in seiner Hülse so verschoben, bis das Bild der
Kreuzlinie genau mit dem Fadenkreuze zusammenfällt; endlich wird das Glas
weggenommen, und das Mikroskop durch Verschieben in der Hülse der Ebene
genähert, bis das Bild der Kreuzlinie abermals mit dem Fadenkreuze des Mikro
skops zusammenfällt. Die leicht auf irgend eine Weise scharf zu messende Grösse
der letztem Verschiebung ist die Entfernung des Objects (der Kreuzlinie) von
seinem durch die Glaslinie producirten Bilde = £'—£. Den Punkt der Axe
der Linse, welcher in der den vorspringenden Band der Fassung berührenden
Ebene liegt, kann man als den festen Punkt D selbst annehmen, in wel
chem Falle a = 0, h" = £'—£ wird, oder, wenn ein anderer Punkt D ge
wählt war, diesen mit jenem durch leicht sich darbietende Mittel vergleichen,
um a zu finden.
II. Wenn die Entfernung des für den ersten und zweiten Versuch benutz
ten Gegenstandes, zwar gross, aber doch nicht gross genug ist, um sein Bild als
mit dem Brennpunkte ganz zusammenfallend betrachten zu können, so ist eine
Beduction nöthig, welche man erhält, indem man das Quadrat der Brennweite
mit der Entfernung des Gegenstandes dividirt, und diese Beduction ist von den
Abständen des Bildes von dem Punkte D abzuziehen, um die Grössen q und p
genau zu erhalten: offenbar ist dazu nur eine grob genäherte Kenntniss der Brenn
weite und der Entfernung nöthig, insofern letztere sehr gross ist. Indessen kann
man diese Beduction eben so leicht durch directe strenge richtige Formeln be
stimmen. Es sei für den ersten Versuch a der Werth von D — 5, h der Werth
von £'—-D; für den zweiten Versuch hingegen (wo die Linse in verkehrter Stel
lung angewandt wird) bezeichne man die Entfernung 2) — £ mit b\ und £'—D
mit a. Auf diese Weise (die mit der Art. 16, I angegebenen auf Eins hinaus
läuft) erreichen wir den Vortheil, dass die für die drei Versuche Statt findenden
Gleichungen