Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

THEORIA ATTRACTIONIS CORPORUM SPHAEROIDICORUM ELLIPTICORUM HOMOGENEORUM. 281 
Astronomen, die ihm darauf gefolgt sind, nur klein. Auch der Gebrauch der 
unendlichen Reihen, deren Convergenz nicht bewiesen ist, thut der Klarheit und 
Bündigkeit des Beweises einigen Eintrag. Legendre hat zwar 17 88 eine andere 
Auflösung gegeben, von welcher indess fast dasselbe gilt, was wir gegen die von 
Laplace erinnert haben. Ein competenter Richter, Lagrange, fällt über die 
Auflösungen jener beiden grossen Analysten folgendes Urtheil (in den Nouv. Mém. 
de TAcad. de Berlin 17 93): ‘ On ne peut regarder leurs solutions que comme des chefs- 
dé oeuvre d'analyse, mais on peut désirer encore une solution plus directe et plus 
simple: et les progrès continuels de l’analyse donnent lieu de l’espérer.’ Seitdem ha 
ben noch Biot und Plana jene beiden Beweise zu vervollkommnen und zu verein 
fachen gesucht. Indessen obgleich diese Arbeiten schätzbar sind, muss man 
doch noch immer diese Auflösungen zu den verwickeltsten und subtilsten Anwen 
dungen der Analyse rechnen. 
Der Verfasser der gegenwärtigen Abhandlung, welcher seit lange schon die 
Überzeugung hatte, dass die echte Auflösungsmethode jener berühmten Aufgabe 
erst noch gefunden werden müsse, wurde vor einem halben Jahre veranlasst, sich 
mit derselben näher zu beschäftigen, und indem er einen von den vorigen ganz 
abweichenden Weg nahm, hatte er das Vergnügen, auf eine so überraschend 
kurze und einfache Auflösung zu kommen, dass das Wesentliche davon sich auf 
zwei Seiten bringen liess. Freilich hat er sie hier nicht ganz so kurz vorgetra 
gen. Theils wünschte er sie auch weniger geübten Lesern verständlich zu ma 
chen (denen diese für die Gestalt der Erde so interessanten Untersuchungen bis 
her ganz unzugänglich waren), und dass sich die neue Auflösung dazu vollkom 
men qualificire, davon hat er bereits mehrere Beweise. Theils schien es der 
Mühe werth, die Gründe, worauf sie beruht, und die auch bei andern Gelegen 
heiten oft mit Vortheil anzuwenden sein werden, etwas ausführlicher zu ent 
wickeln , als für den nächsten Zweck erforderlich gewesen wäre. 
Wir wollen jetzt hier noch die Hauptmomente der ganzen Auflösung in mög 
lichster Kürze darstellen, doch für Kenner vollkommen hinlänglich. Wir müs 
sen hier V erzieht darauf leisten, auch solchen Lesern ganz verständlich zu wer 
den, die mit Untersuchungen dieser Art noch nicht vertraut sind; diese müssen 
wir auf die ausführliche Abhandlung selbst verweisen, welche schon gedruckt ist, 
und in kurzem in dem zweiten Bande der Commentationes recentiores der Societät 
erscheinen wird. 
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