[FÜR DIE ZEITSCHRIFT: RESULTATE AUS DEN BEOBACHTUNGEN DES MAGNETISCHEN
VEREINS IM JAHRE 1836. HERAUSGEGEBEN VON C. F. GAUSS UND W. WEBER.]
Unter den mannigfaltigen Äusserungen der erdmagnetischen Kraft, deren Er
gründung nur durch zahlreiche an den verschiedensten Punkten der Erdoberfläche
fortgesetzt anzustellende genaue Beobachtungen zu erreichen ist, bedürfen die
unregelmässigen Änderungen, welchen wir jene Kraft unterworfen finden, am mei
sten eines streng geordneten Zusammenwirkens der Beobachter. Es ist bekannt
genug, dass die Bestimmungsstücke der erdmagnetischen Kraft, die Abweichung,
die Neigung und ohne Zweifel auch die Stärke (wenn gleich in Beziehung auf die
letzte, die erst seit einigen Jahrzehnden in den Kreis der Forschungen aufgenom
men ist, noch hinlängliche Erfahrungen fehlen) fortwährend Veränderungen er
leiden , seculäre erst nach längerer Zwischenzeit in die Augen fallende, aber im
Laufe der Zeit sehr beträchtlich werdende, und periodische nach den Jahres- und
Tageszeiten wechselnde. Aber so weit diese Veränderungen mit Regelmässigkeit
geschehen, ist ein streng geordnetes Zusammenwirken der Beobachter an ver
schiedenen Orten, wenn auch für die Beschleunigung der Erweiterung unserer
Einsicht höchst wünschenswert!!, doch nicht wesentlich nothwendig, und jeder
Beobachter kann auch unabhängig von den andern nützliche Beiträge liefern.
Anders verhält es sich hingegen mit den unregelmässigen Veränderungen,
welchen man erst in den letzten Jahren eine grössere Aufmerksamkeit zu widmen
angefangen hat. Dass während der Sichtbarkeit eines Nordlichts die Magnetna
del unregelmässige und oft sehr grosse Bewegungen zeigt, haben schon vor bei-
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