Full text: [Mathematische Physik] Theoria attractionis corporum sphaeroidicorum ellipticorum homogeneorum (5. Band)

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MAGNETISCHE BEOBACHTUNGEN. 
nächstfolgenden Dinstag und Mittwoch Abends von 8 bis 10 Uhr. Umständli 
chere Nachricht, auch über Beobachtungsweise, findet man in Poggendorpfs An 
nalen Bd. 33. [S. 528 d. B.] 
Das merkwürdigste bisher erhaltene Kesultat bieten die gleichzeitigen Be 
obachtungen von Copenhagen und Mailand dar, am 5. und 6. November d. J., 
einem Termine nach dem frühem Arrangement, von dessen Abänderung die Be 
obachter an jenen Orten die Nachricht noch nicht erhalten hatten. In Copenha 
gen, wo jetzt unter Leitung des Herrn Etatsrath Oersted ein dem hiesigen ganz 
ähnliches magnetisches Observatorium errichtet ist, wurde eine Nadel von der 
selben Stärke, wie die hiesige, gebraucht (vier Pfund schwer); in Mailand beob 
achteten auf der dortigen Sternwarte die Herrn Sartorius und Doctor Listing, 
unter Beistand des Herrn Kreil, Eleven der Sternwarte, mit der schon oben er 
wähnten kleinern Nadel. Ich gestehe, dass ich, auch nach den vielen schon 
früher vorgekommenen Erfahrungen ähnlicher Art, doch durch die Grösse der 
Übereinstimmung an zwei mehr als 150 Meilen von einander entfernten Orten 
überrascht wurde. Der blosse Anblick der beigefügten graphischen Darstellung 
spricht hier für sich. Ich begleite dieselbe nur mit einigen Erläuterungen und 
Bemerkungen. 
Da mir anfangs der Werth der Scalentheile in Copenhagen noch unbekannt 
war, so entwarf ich die Zeichnung nach solchem Maassstabe, dass die Anoma 
lien ungefähr gleich gross erscheinen, was ich erhielt, indem ich der Seite der 
Netzquadrate neun Scalentheile der Copenhagner, und drei der Mailänder Beob 
achtungen entsprechen Hess. Ein Scalentheil in Copenhagen beträgt übrigens 
21"576, einer in Mailand 29" 341. ln Bogentheilen waren also die Copenhag 
ner Bewegungen etwa 2,2 mal grösser als die Mailänder. Will man hieraus auf 
das Yerhältniss der dabei thätigen Kräfte schiiessen, so muss man nicht überse 
hen , dass diese Erscheinungen nur als Störungen der horizontalen erdmagneti 
schen Kraft an beiden Orten zu betrachten sind, und dass an einem Orte, wo 
letztere kleiner ist, eine gleiche störende Kraft grössere Änderungen hervorbrin 
gen muss, als an einem andern, wo jene grösser ist. Das Yerhältniss der hori 
zontalen Kraft des Erdmagnetismus in Copenhagen und Mailand schätzte ich nach 
Hansteens schöner Karte im 7. Bande der Astronomischen Nachrichten*) wie 
‘) Im y. Bande der Astronomischen Nachrichten hat dieser hochverdiente Naturforscher uns auch mit
	        
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