BENZENBERG. ÜBER DIE DALT0N8CHE THEORIE.
585
zenberg zur Unterstützung derselben in vorliegender Schrift von neuem vorgetra
gen hat, und namentlich auf seine Berechnung der barometrischen Höhenmes
sungen.
Es schien vor allen Dingen nöthig, erst die Richtigkeit dieser Benzenberg-
schen Berechnung selbst zu prüfen. Zu unserer Verwunderung ist daraus her
vorgegangen , dass diese Berechnung unrichtig ist, und dass eine richtig geführte
Rechnung ein ganz entgegengesetztes Resultat gibt.
Es wird nöthig sein, dies hier mit einiger Ausführlichkeit und so weit nach
zuweisen, dass jeder in den Stand gesetzt wird, selbst zu urtheilen, um so mehr,
da es sich hier nicht sowohl um einen Rechnungsfehler im eigentlichen Sinn, als
um einen Irrthum im Räsonnement handelt.
Auf der zweiten und dritten Seite des Buchs finden wir zwei tabellarische
Übersichten, jede von drei Columnen, welche wir einzeln durchgehen müssen
(dieselben stehen in Gilberts Annalen der Physik, B. 42. S. 163 und 164).
In der ersten Columne wird, nach Dalton, die in 100 Theilen trockner at
mosphärischer Luft enthaltene
Stickluft ... zu 78.93 Theilen
Sauerstoff luft . - 21.00
Kohlensäure Luft - 0.07
alles dem Raume nach, angegeben (Statt der zweiten Zahl steht im Buche selbst
21.90, welches ein offenbarer Druckfehler ist).
Die zweite Columne setzt die specifischen Gewichte
der Stickluft . . , 0.9691
der Sauerstoffluft . . 1.1148
der kohlensauren Luft 1.5000
das der gemeinen atmosphärischen Luft zur Einheit angenommen. Die erste und
dritte Zahl sind von Biot entlehnt; die zweite hat Herr Benzenberg, wie er selbst
sagt, so berechnet, ‘dass die Mischung genau das von Biot gegebene Gewicht
trockner atmosphärischer Luft habe, nemlich des Quecksilbers bei 0°
Reaumur und 28 Zoll Druck.’ Man sieht, dass Herr Benzenberg sich selbst nicht
klar gemacht hat, was er hier eigentlich hat rechnen wollen, denn das eben an
gezeigte ist dieser Rechnung fremd, und offenbar kam es blos darauf an, der Mi-
74