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BEMERKUNGEN.
etc.«, Band IV, S. 454, überein, wenn man hier die Orientirung um —o"665 verändert. Berechnet man
nach Art. 13, S. 9 5, für Wilsede die Correctionen der beobachteten Richtungen wegen der Meereshöhe des
eingestellten Objects und wegen der Abweichung der geodätischen Linie vom Verticalschnitt, so erhält man
für die Richtung nach Falkenberg (150,8 m); -j- o''ooi, nach Elmhorst (90,0 m): -j- o('o03, für die Richtungen
nach Steinberg (72,3 m), Bottel (52,4 m), Bullerberg (53,3 m), Brüttendorf (49,6 m) und Zeven (44,8 m) je o('ooo,
für die Richtung nach Litberg (65,5 m): — 0('001, nach Hamburg (144,9 m): 0('000, nach Lüneburg (99,1m);
002, nach Nindorf (116,7 m): — o('ooi, nach Timpenberg (117,1m): — 0('002, nach Wulfsode (104,5 m):
— 0('003, nach Breithorn (120,5 m): — 0('002 und nach Hauseiberg (120,4 m): — 0"002. Die eingeklammerten
Werthe der Meereshöhen sind einem GAUSSschen Handbuche entnommen. Werden diese Correctionen an
die Ausgleichungsergebnisse angebracht, so folgen die für Wilsede in die Netzausgleichung eingeführten
Werthe.
Sämmtliche noch vorhandenen Stationsausgleichungen finden sich theils in kleinen Beobachtungs
und Rechnungsheften zur Gradmessung, theils auf losen Blättern zerstreut. Die Form der Ausgleichung ist
bei allen Hauptdreieckspunkten so, wie bei Zeven oder Wilsede, in wenigen Fällen wie bei Brillit (vergl.
die Briefe an Olbers vom Juli 1825 , an Schumacher vom 14. August 1825 und an Bessel vom
29. October 1843).
Eine symmetrische Anordnung der Messungen hat auf keinem Hauptdreieckspunkte stattgefunden.
Nur auf einigen Nebenpunkten scheinen alle Winkel-Combinationen beobachtet zu sein. Die Beobachtungen
auf dem Windberge, Notiz [4], von dem Artillerie-Lieutenant F. Hartmann, einem der Gehülfen Gauss’ bei
der Triangulation, geben ein Beispiel dafür. (Auf dem Original, einem einzelnen Blatte, ist von Hartmann
noch hinzugefügt: »Wegen Abgang der Post nicht vollständig. Den Winkel 7. 3 will ich noch einmal
messen, vielleicht hat diese Wiederholung auch auf den Winkel 3 . 5 einen günstigen Einfluss«. Sie ist
aber nach dem Beobachtungsbuche nicht erfolgt.) Die Messungen auf dem Windherge haben im Juni 1830
stattgefunden.
In welcher Weise Gauss beobachtet hat, zeigt der Auszug aus einem Beobachtungshefte für den
Gradmessungspunkt Breithom, Notiz [5].
Über das bei der hannoverschen Triangulation angewandte Verfahren gibt auch der nachfolgende
Auszug aus dem bereits erwähnten Heftchen mit dem Titel: »Geodätischer Calcül nach Gauss« von Prof.
Goldschmidt Auskunft. Goldschmidt hat Gauss wahrscheinlich, wie schon früher mitgetheilt ist, in den
letzten Jahren der Landesvermessung bei den Rechnungen unterstützt; 1834 hat er bei dem Lieutenant
Gauss an den Messungen für die Detailaufnahme Theil genommen.
»Bei der Triangulirung selbst wird zuerst eine mässige Anzahl von Punkten, die den aufzunehmenden
Raum so bedecken, dass sie eine weite Aussicht haben, ausgewählt. Von diesen Hauptpunkten nimmt
man nur so viele, als gerade nöthig sind, um die sogenannten Punkte zweiter Ordnung, von denen wir so
gleich reden werden, zu bestimmen; ihre Entfernung wird übrigens so gross genommen, als das Terrain und
die Stärke der anzuwendenden Fernrohre es nur irgend gestatten. Auf jedem der ausgewählten Haupt
dreieckspunkte schneidet man nun alle überhaupt sichtbaren Objecte, deren Bestimmung mit im Plane
liegt, ein, misst aber hauptsächlich die Winkel unter den übrigen hier sichtbaren Hauptpunkten mit viel
facher Repetition, ebenso misst man die Winkel zwischen den ausgewählten Nebenpunkten und den Haupt
punkten.
Die Hauptdreieckspunkte dienen dazu, dem ganzen Systeme eine feste Haltung zu geben, und des
halb wählt man nur wenige derselben, und nimmt lieber ihre Entfernung so gross als möglich, um weniger
Zwischenstationen zu haben, bei denen sich die begangenen Fehler immer mehr und mehr anhäufen könnten.
Die geringe Menge der ausgewählten Hauptdreieckspunkte würde es uns aber unmöglich machen,
alle von ihnen umschlossenen Punkte mit Genauigkeit zu bestimmen, selbst wenn das Terrain es verstattete,