ZUR NETZAUSGLEICHUNG.
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meistens beträgt diese Réduction nur ein Paar ïausendtheile einer Secunde;
wollte ich sie aber einmal zuziehen, so durfte ich eine andere nicht über
gehen, die gewöhnlich viel grösser (obgleich auch noch unbedeutend) ist, und
daher rührt, dass die Punkte, die in Einer Yerticallinie liegen, nicht in Einer
Yerticalebene erscheinen, so dass eine von der Höhe abhängige Réduction
hervorgeht. Diese hat immer das entgegengesetzte Zeichen von Bessels Cor
rection und ist schon bei mässigen Höhen immer grösser, oft 4-mal, 8-mal
so gross, so dass jene immer destruirt und weit überflügelt wird. Der grösste
Betrag in meinem System ist von Lichtenberg zum Brocken, wo er —0"041
ausmacht. — Die genaue Berechnung der 51 Dreiecke selbst wird jetzt ein
leichtes Spiel sein.
Ich habe mich heute noch etwas in dem System der KRAYENHOFFSchen
Dreiecke im Innern von Holland umgesehen. Ich sehe immer mehr, wie
wenig ich Ursache habe, mich über meinen grössten Richtungsfehler von l"4
zu beunruhigen. Wenn man Krayenhoffs Messungen oberflächlich prüft, d. i.
die Summen der 3 Dreieckswinkel und den Gyrus horizontis, so findet man
überall so schöne Übereinstimmung, dass man verleitet wird, diesen Messungen
eine Genauigkeit beizulegen, von der sie doch sehr weit entfernt sind. Nichts
ist dazu zweckmässiger als die Verbindungen von mehr als 3 Punkten, die
verknüpfte Dreiecke geben. Hier findet man häufig viel grössere Differenzen.
Z, B. das System von 6 Punkten [*)] gibt den Gyrus horizontis von Leeuwarden
vortrefflich, auf 2','l97 genau; die Summen der Winkel in den 5 Dreiecken
fehlen resp.
1"432
0,714
0,759
2,842
2,590,
ix.
[*) Vergl. Band IV, S. 82/87.]
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