Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

MBB 
ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION. 
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z. B. auf dem Brocken, obgleich ich den Platz nach Höhe und Azimuth ge 
nau wusste, niemals eine Spur sehen können. An dem Tage, wo ich das 
kümmerliche Heliotroplicht vom Inselsberg erhielt (bloss Schuld des Wetters, 
denn bei einigermaassen günstiger Luft musste das Heliotroplicht von 2^ 
Quadratzoll Fläche noch überreichlich hell sein), sah ich dies zwar im Fern 
rohr des Theodolithen noch ziemlich gut, konnte damit aber keine Spur vom 
Umriss des Berges erkennen; dagegen sah mein Gehülfe diesen Umriss ganz 
leidlich in einem an sich sehr elenden Fernrohr von schwacher Vergrösserung, 
konnte damit aber das Heliotroplicht nur selten sehen. Die Sache erklärt 
sich leicht; auch bei der stärksten Vergrösserung bleibt das Heliotroplicht 
ein Punkt und dessen Licht ist immer dasselbe, aber der Grund ist desto 
düsterer, je stärker man vergrössert etc. 
Grosse Signale habe ich nur zwei gebaut, auf dem Hohehagen und 
Hils, und vermuthlich wäre auch dies unterblieben, wenn mein Heliotrop 
sechs Wochen früher vollendet gewesen wäre. Das Hils-Signal projicirt sich 
vom Brocken aus gegen nahen dunkeln Hintergrund; während des ganzen 
Monats, den ich auf dem Brocken zubrachte, habe ich jenes nur zweimal 
überhaupt sehen und nur auf etwa zwei Minuten so sehen können, dass ein 
Winkel sich hätte messen lassen; das Hohehagen-Signal projicirt sich gegen 
die entferntem Casselschen Berge, war öfters zu sehen und auch ein paar 
Mal zu beobachten, obwohl ich, hätte ich nicht den Heliotrop dahin geschickt, 
auch meine Winkelmessung nicht voll bekommen hätte. Ausser der schweren 
Sichtbarkeit, Kosten und Zeitaufwand haben die Signalthürme noch eine sehr 
unglückliche Seite, den Beiz, welchen sie dem rohen Muthwillen zur Zerstörung 
darbieten. Leider ist mein Hohehagen-Signal seit kurzem fast ganz verwüstet, 
und ich werde glücklich sein, wenn ich nur den Punkt mit hinreichender 
Schärfe wiederfinden kann. 
Gauss an Besser. Göttingen, 15. November 1 822. 
Die ausserordentlichen Schwierigkeiten, ein Dreiecksnetz in der 
Lüneburger Heide zu führen, kannte ich schon aus Epaillys Bericht, der es ge 
radezu für unmöglich erklärt und seine Dreiecke, um den südlichen Theil von 
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