ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION.
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scheint mir zu sein, dass das Attentionszeichen nothwendig erst erwiedert
sein muss, ehe das wirkliche Zeichen gegeben wird, ob aber jenes und dieses
Zeichen mit einem besondern Fernrohr oder in Ermangelung eines solchen
mit dem Heliotropfernrohr beobachtet wird, ist wohl eines und dasselbe.
Der Modus meiner Zeichen ist von mir öfters verändert, derjenige, den
ich Ihnen geschrieben, scheint mir der zweckmässigste. Allein ich habe leider
versäumt, mir selbst eine Abschrift zu machen, und erinnere schon jetzt bloss
aus dem Gedächtniss mich nicht mehr ganz genau. Lassen Sie mir also doch
gütigst diese Stelle meines Briefes copiren
Gauss an Gerling. Göttingen, 5. September 1823.
Unbedingt wünsche ich, dass Sie den Heliotrop [auf dem Insels
berg] genau in das Alignement mit dem Theodolithenplatz stellen und das Zelt
so viel wie möglich symmetrisch aufschlagen. Könnten Sie der dem Brocken
zugekehrten Seite eine dunkle Farbe geben, so wäre es so viel besser. Ich
hoffe, dass der dortige Heliotrop das Zelt weit überschreien soll; allein ich
habe 1822 doch den Fall gehabt, dass das weisse Zelt in Scharnhorst meine
Beobachtungen in Garssen einen ganzen Tag unbrauchbar machte, obwohl
dabei zu bemerken, dass erstens das Zelt mir seine Südseite, von der Sonne
beleuchtet, zukehrte, zweitens das Heliotroplicht sehr geschwächt war, welches
beides hier wegfällt. Inzwischen möchte ich doch aus Vorsicht den Heliotrop
nicht excentrisch aufgestellt wissen, da sonst das Zelt wohl ein wenig bei
tragen könnte, den Winkel zu verfälschen. Ich vermuthe, wenn z. B. das
Zelt T V 80 viel Glanz hat wie der Heliotrop, und dieser so weit absteht, dass
die Distanz 4" gross sein solle, der Winkel um 0',T verfälscht werden wird.
Gauss an Gerling. Göttingen, 3. October 1823.
Erlauben Sie mir noch einige Bemerkungen
1) Beim Vergleichen zweier Punkte fange ich jedesmal von demjenigen
an, von dem ich am meisten befürchte, dass er versagen könnte.