Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

BEMERKUNGEN. BRIEFWECHSEL ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION. 
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BEMERKUNGEN. 
Der Abdruck der vorstehenden Briefe ist nach den Originalen erfolgt. 
Dem Brief an Bessel vom 26. December 1821, S. 349/351, -war eine Dreiecksskizze zugefügt, welche die 
5 Dreiecke von der Seite Hohehagen-Inselsberg bis zur Seite Hils-Lichtenberg (vergl. die Eigur auf S. 29 9) 
enthält, und ferner die Schnitte vom Hils aus nach dem Deister und dem Brelingerberge angibt. Der Bre- 
lingerberg, nördlich von Hannover, und der Wohlenberg, nordwestlich von Braunschweig, waren 1821 
bei der Recognoscirung als Dreieckspunkte in Aussicht genommen. Der erstere wurde jedoch beim Beginn 
der Arbeiten im folgenden Jahre als untauglich erkannt, der zweite als überflüssig fortgelassen. Wahr 
scheinlich hat auch zu dem Brief an Bessel vom 15. November 1822, S. 351/358, eine Karte gehört. 
Zu den Briefen an Olbers vom 4. und 8. Juli 1824, S. 369/372, ist noch zu bemerken, dass der in 
ihnen erwähnte Punkt Wentel nicht in das System aufgenommen ist. 
Es war, wie es in dem GAiissschen Arbeitsbericht für 1824 an das hannoversche Ministerium heisst, 
»schneller als man bei den grossen Schwierigkeiten hatte hoffen können, ein sehr gutes Dreieckssystem bis 
Bremen gebildet.« »Allein desto trüber wurden nun die Aussichten für die weitere Fortsetzung der Drei 
ecke Nach dem Fehlschlagen aller Versuche, einen neuen Dreieckspunkt an Brüttendorf zu knüpfen, blieb 
noch ein Behelf übrig, nemlich den Steinberg mit in das Dreieckssystem aufzunehmen.« Aber auch an die 
Seite Bremen-Steinberg liess sich kein neues Dreieck schliessen. »Ohne einen eben jetzt eingetretenen glück 
lichen Umstand würde es um die Fortsetzung der Messungen sehr misslich gestanden haben, da alle Mög 
lichkeiten jetzt erschöpft schienen.« Der erwähnte glückliche Umstand war die von Gauss auf dem Ans- 
gariusthurm in Bremen gemachte Entdeckung, dass die Spitze des Thurmes von Zeven dort noch eben zu 
sehen war. Die Sichtbarkeit Bremens in Zeven war früher wegen Moorrauch nicht bemerkt worden; Zeven 
liess sich auch ausser mit Bremen mit den vorhergehenden Punkten Steinberg, Wilsede und Litberg ver 
binden. Von Bremen-Zeven konnte dann die Dreieckskette fortgesetzt werden. (Vergl. dazu den später 
folgenden Auszug aus dem GAiissschen Arbeitsbericht für 18 25, sowie den gleichfalls noch folgenden Brief 
an Olbers aus dem Juli 1825.) 
Die im Briefe an Gerling vom 11. August 1823, S. 385/386, erwähnten durch den Heliotrop über 
mittelten Zahlenzeichen haben (nach einigen kurzen Notizen in Beobachtungs- und Rechnungsheften zur 
Gradmessung) vorher verabredete, zum Theil von Station zu Station wechselnde Bedeutung gehabt (vergl, 
auch den Anfang des Briefes an Gerling vom l. September 1823, S. 387); z. B. bedeutete nach einer Auf 
zeichnung l: es geht so gut, 2: Licht soll geschwächt werden, 3 : für heute soll aufgehört werden, l. l : 
Abgang zum nächsten Punkt. 
Auf die Gradmessungsarbeiten in den Jahren 1821/1825 beziehen sich auch die Briefe an Schu 
macher vom 6. und 30. Mai, 11. Juli, 29. September und 24. October 1821; vom 10. Mai, 10. Juni, 6. und 
30. August, 6., 18., 24. und 29, September, 8. October vmd 10. November 1822; vom 8. und 18. Juni, 23. Juli, 
Anfang August, 21. August, 18. September und 2 3. October 1823 ; vom 24. Juni, l. Juli, 2 7. September, 
17. October, 28. November 1824 und vom Januar 1825; vom 29. April, 14., 20. und 26. Juni, 11. und 15. Juli 
und 14. August 1825. (Vergl. den Briefwechsel Gauss-Schumacher, Erster Band, S. 229/245, S. 265/291, 
S. 311/325, S. 334/336, S. 397/413, S. 426/430. Zweiter Band, S. 1/3, S. 14/31.) 
Die mehrfach erwähnte Triangulation des Kurfürstenthums Hannover durch französische Ingenieur 
geographen unter Leitung des Oberstlieutenants Epailly hat 1804 und 180 5 während der französischen 
Occupation stattgefunden; sie sollte die Unterlagen für die kartographische Aufnahme geben. Das Tableau 
der EPAlLLYschen Dreiecke, nebst einem Berichte Epaillys über seine Arbeiten, erhielt Gauss im Anfang 
des Jahres 1821 durch Laplaces Vermittelung vom französischen Kriegsministerium. 
Krüger. 
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