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NACHLASS.
Die trigonometrischen Messungen im Königreich Hannover.
Einleitung.
Die erste Veranlassung zu den von mir in dem Königreiche Hannover
in den Jahren 1821 —1825 ausgeführten trigonometrischen Messungen war
durch die von dem Herrn Etatsrath Schumacher in den dänischen Staaten
unternommene Gradmessung gegeben. Wenn diese in der Nordspitze von
Jütland ihren natürlichen Endpunkt finden musste, so war sie im Süden einer
Erweiterung fähig, die nur erst am mittelländischen Meere ihre Begrenzung
findet. Zunächst musste eine solche Erweiterung in einer Strecke von mehr
als zwei Breitengraden durch das Königreich Hannover gehen, an'dessen süd
licher Grenze die Göttingische Sternwarte die Gelegenheit zu den feinsten
und bequemsten astronomischen Bestimmungen darbot. Die wissenschaftliche
Wichtigkeit einer solchen Unternehmung und die feste Grundlage, welche
dadurch die Geographie des Königreichs und künftige umfassendere trigono
metrische Messungen erhalten mussten, konnten unserm erleuchteten Gouver
nement nicht entgehen, und ich erhielt daher im Jahre 1820 den Auftrag,
diese Fortsetzung der dänischen Gradmessung durch das Königreich Hannover
auszuführen.
Der trigonometrische Theil dieser Arbeit wurde im Sommer 1821 am
südlichen Ende angefangen und im Sommer 1823 mit den Messungen auf dem
Michaelisthurm in Hamburg beendigt.
Inzwischen war in dem benachbarten Kurfürstenthum Hessen eine trigono
metrische Landesvermessung unter der Leitung des Herrn Professor Gerling
angefangen, bei welcher die Hauptdreiecke mit ausgezeichnet guten Hülfsmitteln
und mit aller erreichbaren Genauigkeit gemessen werden sollten. Eine Ver
bindung derselben mit den hannoverschen Dreiecken war daher um so wich
tiger, weil dadurch diese mit den bayerischen Dreiecken in Zusammenhang
kommen mussten, und die in verschiedenen Theilen von Europa ausgeführten
Dreiecksmessungen durch ihre Verknüpfung zu Einem Ganzen in höherer