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NACHLASS.
[2.]
[Auszüge aus Berichten über die Triangulirung an das hannoversche
Cabinets - Ministerium.]
[Ans einem Bericht vom 7. Januar 1822 »über die Arbeiten im Jahre 1821«.]
Von den vielfachen Operationen, welche zu einer Gradmessung gehören,
ist die Bildung des Dreiecksnetzes und die Messung der Winkel diejenige,
welche bei weitem die meiste Zeit und Arbeit erfordert. Bei der hannover
schen Gradmessung muss dies Dreiecksnetz im Norden bei Hamburg sich an
die dänischen Messungen anschliessen: im Süden ist zwar die Göttinger Stern
warte der eigentliche natürliche Endpunkt der Gradmessung an sich; allein
damit diese auch der weitern Ausdehnung nach Süden fähig werde, ist es zu
gleich sehr wesentlich, sie an diejenigen fremden Messungen anzuschliessen,
welche das Königreich Hannover auf der Südseite berühren. In diesem Ealle
befinden sich die von der königl. preussischen Regierung veranstalteten und
mit grosser Sorgfalt ausgeführten Messungen, so wie gegenwärtig auch in Kur
hessen eine grosse mit aller erreichbaren Genauigkeit auszuführende Triangu
lirung beabsichtigt wird.
Die erwähnten preussischen Messungen, so weit sie bisher gediehen waren,
wurden mir im vorigen Winter mitgetheilt; ausserdem hatte ich Gelegenheit,
einen Theil der von dem französischen Obersten Epailly im Jahr 1804 u. f.
im Hannoverschen, und namentlich im südlichen Theil, gemachten Messungen
zu erhalten. Der Besitz dieser und einiger anderer Hülfsmittel, welche bei
der ersten Auswahl der Dreieckspunkte einige Erleichterungen geben konnten,
sowie die Erwägung, dass manchen kleinen von dem Anfang solcher Opera
tionen unzertrennlichen Schwierigkeiten und Verlegenheiten immer schneller
und leichter in der Nähe von Göttingen würde abgeholfen werden können,
bestimmten mich, die Triangulirung auf der Südseite anzufangen.
Schon im Jahre 1820 hatte ich angemessene Einleitungen getroffen, um
mir die erforderlichen Instrumente zu verschaffen- hier erwähne ich nur der-