ZUR HANNOVERSCHEN TRIANGULATION.
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Ministerium aufgefordert, dahin gehende Vorschläge zu machen. Auf Grund seines S. 413/416 im Auszuge
gegebenen Berichts wurde durch Cabinetsordre des Königs Georg IV. vom 25. März 1828 an das Mini
sterium befohlen, »die Triangulirung fortzusetzen und zu vervollständigen, um solche zu Vervollkommnung
der Landesgeographie und zu Verfertigung genauer Karten zu benutzen«; der Auftrag, die Landesvermes
sung zu leiten, wurde Gauss vom Ministerium durch ßescript vom 14. April 1828 übermittelt.
Die Entstehung des S. 418/425 mitgetheilten historischen Berichts ist wohl auf die Trennung Eng
lands und Hannovers im Jahre 183 7 zurück zu führen.
Nach den Beobachtungsbüchem vertheilen sich die von Gauss selbst ausgeführten Messungen auf die
einzelnen Stationen der Zeit nach wie folgt.
1821 ist beobachtet worden: auf der Göttinger Sternwarte vom 24. Juni bis 13. Juli, auf dem nörd
lichen Meridianzeichen vom 13. bis 17. Juli, auf Hohehagen vom 19. bis 29. Juli, auf dem Hils vom 7. bis
27. August und auf dem Brocken vom 2. bis 2 3. September.
1822 wurde gemessen; in Lichtenberg vom 18. Juni bis 4. Juli, auf dem Deister vom 6. bis 16. Juli,
in Garssen vom 18. Juli bis 3. August, in Falkenberg vom 5. August bis 6. September, in Hauseiberg vom
7. bis 12. September, in Breithorn vom 13. bis 16. September, in Wulfsode vom 18. bis 21. und am 23.
und 24. September, in Timpenberg am 22. September, in Wilsede vom 26. September bis 7. October und in
Scharnhorst (Eschede) vom io. bis 13. October.
1823 fanden die Beobachtungen statt: in Timpenberg vom 30. Mai bis 2. Juni, in Nindorf vom 3. bis
10. Juni, in Lüneburg vom 11. bis 24. Juni und in Hamburg vom 27. Juni bis 11. Juli. Einige Messungen
wurden am 13. Juli in Blankenese (wohl weil Gauss nach einem Brief an Schumacher vom 2 0. Juli 18 23
daran dachte, sein »Triangelsystem ganz von der unbequemen und unsichern Station Michaelis in Hamburg
zu isoliren«), am 14. Juli in Altona und am 19. Juli auf dem Agydiusthurm in Hannover angestellt. Ferner
wurde noch vom 22. August bis 3. September auf der Göttinger Sternwarte, vom 13. bis 27. September auf
dem Brocken und vom 6. bis 16. October auf dem Hohehagen beobachtet.
Die Messungen des Jahres 1824 fanden statt: in Falkenberg vom 21. bis 23. Mai, in Elmhorst vom
24. Mai bis 5. Juni, in Bullerberg vom 7. bis 18. Juni, in Bottel (Everser Feld) vom 19. bis 24, Juni, in
Brüttendorf vom 28. Juni bis io. Juli, in Bremen vom 13. Juli bis 20. August, in Garlste (Langeberg) vom
2 3. bis 25. August, in Brillit vom 27. bis 29. August, in Zeven vom 3 0. August bis 15. September, in Stein
berg vom 17. bis 24. September, in Bottel am 25. September, in Litberg vom 26. September bis 3. October
und in Wilsede vom 5. bis 24. October.
1825 hat Gauss beobachtet; in Brüttendorf am 25. April, in Zeven vom 28. April bis 10. Mai, in
Bremen vom 12. bis 22. Mai, in Garlste vom 2 8. Mai bis 5. Juni, in Bremerlehe vom 7. bis 13. Juni, in
Varel vom 15. bis 26. Juni, in Langwarden vom 2 7. Juni bis 12. Juli, in Jever vom 14. bis 19. Juli, in
Brillit vom 25. Juli bis 2. August und in Zeven am 4. und 5. August.
Die vorstehende Übersicht gibt nicht die Dauer des Aufenthalts auf den Stationen, sondern nur die
der Beobachtungen an.
Auf dem Inselsberge erfolgten die Messungen 1821 durch Enckb, 1823 durch Gerling.
An den Feldarbeiten für die hannoversche Landesvermessung, die von 18 28 bis 1844 währten, hat
Gauss persönlich nicht theilgenommen; nur einmal, am 7. September 18 28 , ist von ihm auf der Station
Hohehagen beobachtet worden. Die Messungen sind von den Gehülfen bei der Gradmessung: dem Haupt
mann (späterm Major) Müller, dem Lieutenant (späterm Hauptmann) Hartmann und dem Lieutenant
(späterm Baurath) Joseph Gauss ausgeführt worden; doch waren diese nicht dauernd zu diesem Geschäft,
sondern nur während einiger Sommermonate, so weit sie in ihrer militärischen Thätigkeit entbehrlich
waren, abcommandirt. Hartmann starb bereits 1834, Müller 1843. Die Bearbeitung der Beobachtungen
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