Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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BRIEFWECHSEL. 
1821 —1823. Ich bin vielmehr über die Quelle des Unterschiedes gar nicht 
zweifelhaft. In den Jahren von 1821 —1823 habe ich die Zenithdistanzen fast 
alle Vormittags oder Mittags oder bald nach Mittag gemessen, da ich diese Mes 
sungen als etwas untergeordnetes betrachtete und in der Hegel nur die Stunden 
dazu verwandte, wo das Sehen für die Theodolithen-Messungen nicht gut 
genug war. Das sind aber an sonnigen Tagen ohne Ausnahme die ge 
nannten Stunden in flachen Gegenden, und dann ist ebenso beständig an 
sonnigen Tagen die Refraction allemal kleiner, als in den etwas spätem Nach 
mittagsstunden, wo die Bilder ruhiger und schärfer werden. Im Jahr 1824 
gingen aber fast die meisten meiner Linien so knapp über zwischenliegende 
Hindernisse weg, dass Vormittags bei sehr vielen gar kein Licht herüber 
konnte, und ich daher mit wenigen Ausnahmen die Vormittags-Messnngen bei 
Hauptrichtnngen ganz aufgab. Die Zenithdistanzen sind daher 1824 sämmt- 
lich Nachmittags bei schon besserer Luft gemessen, doch nie kurz vor Sonnen 
untergang, wo nach allen meinen Erfahrungen die Refraction noch bedeutend 
grösser wird. Meistens sind sie Nachmittags von 3—4 Uhr gemessen*), und 
ich habe so viel als thunlich bei jeder Linie die Messung der gegenseitigen 
Zenithdistanzen ungefähr unter gleicher Luftbeschaffenheit zu machen gesucht. 
Wenn Sie alle meine 22 —34 = 56 Resultate einzeln zu haben wünschen, 
so stehen sie Ihnen gern zu Dienste. Bei den ausgeschlossenen oben mit * ** 
bezeichneten Linien sind übrigens 
die Krümmungen die Refractionen Quotient 
[Wilsede-Bullerberg] * 18' 56','002 2' 42','975 0,14346 
[Litberg-Hamburg] ** 16 14,047 2 49,295 0,17380 
Summa 35' 10','049 5' 32','270 0,15747, 
indem ich für die Höhe des Knopfs in Hamburg über den Fenstern 
= 15,558 m annehme; durch eine genauere Bestimmung dieser relativen Höhen 
und der Ihres Barometers in Altona gegen obige beiden Punkte werden Sie 
mich verbinden 
*) So lange die Tage noch länger waren; späterhin successiye etwas früher, im October wallte in 
der Regel die Luft schon um oder 2 Uhr nicht viel mehr.
	        
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