Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

Göttingische gelehrte Anzeigen. 126. Stück. 9. August 1821. S. 1249—1254. 
[Über den Heliotrop.] 
Den Kennern der böhern Geodäsie sind die Schwierigkeiten bekannt, sich 
zur Bildung grosser Dreiecke recht zweckmässige Zielpunkte zu verschaffen. 
Hohe Kirchthürme finden sich in manchen Gegenden nicht in dazu schick 
lichen Lagen, und auch die vorhandenen bieten oft nicht die gewünschte Ge 
legenheit zur Aufstellung der Instrumente und zum Centriren der gemessenen 
Winkel dar; auch ist ihr Bau öfters nicht in dem Maasse regelmässig, wie 
es zur Erreichung der äussersten Schärfe wünschenswerth ist. Besonders ge 
baute Signalthürme haben, auch abgesehen von dem Aufwand an Geld und 
Zeit, welchen ihre Erbauung kostet, mit den Kirchthürmen das gemein, dass 
sie in solchen Fällen, wo sie sich auf nahen dunkeln Hintergrund projiciren, 
in beträchtlichen Entfernungen schwer zu sehen und zu pointiren sind, und 
wenn man ihnen eine helle Farbe gibt, nach der verschiedenen Beleuchtung 
von der Sonne eine veränderliche höchst nachtheilige Phase zeigen. Ja selbst 
die vollkommensten Signalthürme, geschwärzte, die sich gegen den Himmel 
projiciren, sind in sehr grossen Entfernungen, wenn man zugleich eine von 
der Sonne beleuchtete und eine im Schatten befindliche Seitenfläche sieht, 
nicht gänzlich von einer beschwerlichen Phase frei. Die Messungen bei Nacht 
mit Hülfe ARGANDscher Lampen sind zwar diesen Fehlern nicht unterworfen, 
haben aber dagegen, besonders auf schwer zugänglichen Bergen, andere In- 
convenienzen, die zu sehr von selbst einleuchten, als dass es nöthig wäre, sie 
hier zu berühren. 
Diese Betrachtungen haben den Hrn. Hofrath Gauss veranlasst, für die
	        
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