Full text: [Geodäsie. Fortsetzung von Band 4] Bestimmung des Breitenunterschiedes zwischen den Sternwarten von Göttingen und Altona durch Beobachtungen am Ramsdenschen Zenithsector (9. Band)

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HELIOTROP, 
auch nach Gefallen und ohne die Dimensionen des Instruments sonst zu ver- 
grössem, einen grossem Spiegel anbringen lassen. 
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In der Distanz von der hiesigen Sternwarte zum Hohehagen, einem Haupt 
dreieckspunkte der Gradmessung, (beinahe 2 geographische Meilen) war das 
Licht vom Heliotrop selbst sowohl, als das von dem zum Heliotrop einge 
richteten Sextanten mit blossen Augen, wenn die Sonne hell schien, überaus 
schön zu sehen; im Fernrohr des Theodolithen war es im Grunde zu stark, 
und dagegen gab bloss das reflectirte Licht von einer hellen Wolke den 
schönsten Zielpunkt, der sich denken lässt. Offenbar kann übrigens das reflec 
tirte Sonnenlicht selbst, wo man es wünscht, leicht durch Bedeckung eines 
Theils des Spiegels nach Gefallen gemässigt werden. 
In der Entfernung des Hils (eines andern Hauptdreieckspunktes) zum 
Meridianzeichen der Sternwarte, sehr nahe 5 geographische Meilen, war das 
Licht beider Instrumente gleichfalls noch mit blossen Augen wie ein schönes 
Sternchen vortrefflich zu sehen, und bot im Fernrohr des Theodolithen den 
herrlichsten Zielpunkt dar. Zuweilen bei nebliger Luft, wo von dem Bergrücken 
des Hils im Fernrohr des Theodolithen ebenso wenig, wie von dem dort er 
bauten Signalthurm nur eine Spur zu erkennen war, schien das Licht des 
Heliotrops wie ein prachtvoller Stern im blauen Himmel zu schweben. 
Die wichtigsten Versuche sind nur erst in den letzten Tagen angestellt. 
Hr. Professor Encke, Vorsteher der Seeberger Sternwarte, war auf die Einladung 
des Hrn. Hofrath Gauss hieher gekommen, um den Gebrauch des Spiegel 
sextanten, ohne dritten Spiegel, als Heliotrop, und die dabei anzuwendenden
	        
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